Hückeswagen Leser-Meinungen zum Wohnen in Wiehagen

Hückeswagen · Die Stadt vernachlässigt Wiehagen, den größten Stadtteil von Hückeswagen. Es fehlt ein ganzheitliches Konzept für die Entwicklung der Infrastruktur dort. Wiehagen hat ein schlechtes Image: Thomas Nebgen, der Vorsitzende der Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS), hatte diese drei Kritikpunkte vor einer Woche im Sozialausschuss genannt (die BM berichtete). Was sagen die Wiehagener selbst dazu?

Jochen Kaak hat konkrete Vorschläge, was schnell und ohne großen Aufwand getan werden könnte im Stadtteil, speziell im Umfeld des Brunnenwegs. "Wir würden uns freuen, wenn das Stromhäuschen renoviert würde und ein Zebrastreifen in Höhe der Bushaltestelle/Edeka-Markt aufgebracht würde", mailt er. Der Anwohner kritisiert überdies, dass die Wiese neben der Wiehagener Straße von vielen als Abfalleimer genutzt und nicht gereinigt wird: "Gerade hier kommen auswärtige Autofahrer durch und bekommen so direkt den ersten negativen Eindruck von Wiehagen."

Heinz und Margret Schäfer, die am Birkenweg wohnen, sind der Ansicht, dass Wiehagen besser ist als sein Ruf. Sie schreiben: "Die überwiegend negative Beurteilung für den Wohnbereich entspricht im Grundsatz nicht der derzeitigen Wohnqualität. Wir und viele Wiehagener Bürger wohnen seit vielen Jahren in diesem ländlichen Bereich, und das bestätigt unsere Zufriedenheit, hier zu wohnen." Die Infrastruktur sei "durchaus angepasst". Das Negativ-Image führen sie auf die "nicht angepasste" Bebauung, also die GBS-Hochhäuser im unteren Teil von Wiehagen, zurück. Rat und Verwaltung hätten aus Sicht der Familie Schäfer vor Jahrzehnten die Zustimmung zu dieser "überdimensionalen Bebauung" nicht geben dürfen.

Eine Leserin, die nicht namentlich genannt werden möchte, wohnt seit 20 Jahren in einem der hohen GBS-Häuser an der unteren Wiehagener Straße. Sie lebe sehr gern in Wiehagen und fühle sich dort und in der guten Nachbarschaft zu Hause, sagte die gebürtige Hückeswagenerin im BM-Gespräch. Kritik übte sie an der GBS als Vermieter der meisten Wohnungen im Stadtteil: Neue Mieter würden mit Präsenten umworben, für langjährige Mieter werde nichts getan. Die Leserin meint: "Mit der Vorstandsvorsitzenden Frau Lenz hat die GBS ihre gute Seele verloren. Ich denke über Umzug nach."

(RP)
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