Hückeswagen Leichenfund an Neye-Talsperre in "Aktenzeichen XY"

Hückeswagen · Der Neugierde von drei Jugendlichen wich an einem Sonntagnachmittag Anfang August 1997 das blanke Entsetzen: Als die Jungs zusammen mit einem Spaziergänger aus Radevormwald die große Reisetasche öffneten, die sie zuvor aus der Neye-Talsperre gefischt hatten, schlug ihnen ein unerträglicher Verwesungsgeruch entgegen.

 So könnte die Frau, die im August 1997 tot in einer Reisetasche in der Neye-Talsperre gefunden wurde, ausgesehen haben.

So könnte die Frau, die im August 1997 tot in einer Reisetasche in der Neye-Talsperre gefunden wurde, ausgesehen haben.

Foto: Polizei (Archiv)

Die alarmierte Polizei untersuchte später den Inhalt der Tasche und fand heraus, dass es sich um eine Frauenleiche handelte. Die Mordkommission Köln nahm zwar umgehend die Ermittlungen auf, ein Täter konnte allerdings bis heute nicht gefasst werden.

 So soll der Mann ausgesehen haben, der am Abend des 17. Juli 1997 mit einer großen Taschen auf der Staumauer unterwegs gewesen war.

So soll der Mann ausgesehen haben, der am Abend des 17. Juli 1997 mit einer großen Taschen auf der Staumauer unterwegs gewesen war.

Foto: Polizei

Nun nimmt sich die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" dieses Falles an. Denn nach fast 17 Jahren sind überraschend neue Hinweise aufgetaucht, die die deutschen Ermittler über die polnische Polizei erhielten. Am kommenden Mittwoch, 8. Januar, wird Moderator Rudi Cerne den Fall neu aufrollen; ausgestrahlt wird die Sendung von 20.15 bis 21.45 Uhr.

Nach der Obduktion am 4. August 1997 hatte die Polizei mitgeteilt, dass die Tote etwa 20 bis 40 Jahre alt, zirka 1,60 Meter groß und rund 50 Kilogramm schwer gewesen sein musste. Sie hatte etwa 20 Zentimeter lange, gewellte, mittelblond gefärbte Haare und war mit rosafarbener Unterwäsche bekleidet. Die Leiche hatte mehrere Tage im Wasser gelegen. Die Polizei vermutete damals, dass es sich bei ihr um eine Prostituierte aus Osteuropa handeln könnte.

Nach dem Leichenfund hatten sich Zeugen gemeldet, die am Abend des 17. Juli 1997 auf der Sperrmauer der Neye-Talsperre einen verdächtigen Mann beobachtet hatten. Der soll auf einer verchromten Einkaufshilfe eine größere Tasche transportiert haben, die mit mehreren Einkaufstüten verdeckt gewesen war. Der Hund der Spaziergänger hatte sich auffallend für die Tasche interessiert, und der Mann hatte "panisch reagiert", als das Tier an ihr schnüffelte.

Auch von dem unbekannten Mann, der Hochdeutsch sprach, gab es eine Personenbeschreibung: 25 bis 30 Jahre alt, 1,80 bis 1,85 Meter groß, auffallend schlank, jugendliches Aussehen, blonde Haare. Ermittelt werden konnte er aber offenbar auch nicht.

Die Kölner Mordermittler erhoffen sich daher nun von der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" neue Erkenntnisse, damit der Fall nach knapp 17 Jahren vielleicht doch noch gelöst werden kann.

(büba)
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