Hückeswagen Lehrreiche Waldjugendspiele für 150 Schüler

Hückeswagen · Grund- und Förderschüler sammelten viele Punkte beim Erforschen des Waldes und Bestimmen von Flora und Fauna.

 Die beiden neunjährigen Simon und Aaliyah (beide 9) sägen einen Holzstamm und erfahren dabei, dass Waldarbeit immer noch hart ist.

Die beiden neunjährigen Simon und Aaliyah (beide 9) sägen einen Holzstamm und erfahren dabei, dass Waldarbeit immer noch hart ist.

Foto: Jürgen Moll

Sachunterricht direkt in der Natur ist für Schüler immer eine willkommene Abwechslung im Schulalltag. Am Dienstag hatten die Viertklässler der beiden Grundschulen, wie auch die Klassen U3 und U4 der Erich-Kästner-Schule die Gelegenheit, bei den Waldjugendspielen ihr Wissen über das heimische Ökosystem unter Beweis zu stellen. An zwölf Stationen galt es Tierarten zu erkennen, das Gewicht von Holz zu schätzen oder Waldbodenschichten zu untersuchen. Revierförster Heiner Grüter war begeistert vom Wissen der Schüler. "Ich habe vollstes Vertrauen in unsere Jugend. Ein Schüler konnte sogar die Photosynthese auf den Punkt erklären", sagte er.

Zum achten Mal fanden die Waldjugendspiele in dieser Form in Hückeswagen statt, wie Elke Gregory vom Regionalforstamt Bergisches Land berichtete. In Kooperation mit den Förstern, dem Wupperverband, der Jägerschaft und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wurde den Schülern ein abwechslungs- und lehrreicher Parcours entlang der Wuppervorsperre und im Wald an der Karquelle geboten. Acht präparierte aber lebensecht aussehende Waldtiere hatte die "Rollende Waldschule" der Jägerschaft Hückeswagen am Waldhang postiert. Das Eichhörnchen, das über den Weg lief, war das neunte Tier, welches die Kinder gleich mitzählten. "Die Tiere hier gefallen mir am besten", sagte die neunjährige Annalin von der GGS Wiehagen, die das Fell des Waschbären ausgiebig streichelte. Fabian (10) von der Erich-Kästner Schule war begeistert von der Kraft und Lautstärke der Motorsäge, mit der Waldarbeiter Nicolai Schäfer in nur zwei Sekunden einen armdicken Ast durchsägte. Das ging in früheren Jahren nicht so einfach. Revierförster Bernhard Priggel nahm die Kinder mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Holzernte. Hier erfuhren die Schüler wozu eine Trummsäge, eine Kluppe und ein Nummerierschlägel eingesetzt werden. "Waldarbeit ist auch heute noch Knochenarbeit", betonte der Förster. Simon Klöber, Lehrer an der Erich-Kästner-Schule, hatte mit seiner Schülergruppe viel Spaß auf dem Lehrpfad durch den Wald. "Wir sind schwer begeistert, und die Schüler sammeln eine Menge Eindrücke", sagte er. Das Erkennen von Gerüchen wie Orange, Knoblauch, Zimt und Tannennadelduft war eine der leichtesten Übungen für die Schüler zwischen neun und elf Jahren. Die Schülergruppen hatten sich extra für die Waldjugendspiele kreative Namen einfallen lassen. Janine Urspruch begleitete die Gruppe der "Wilden Adler". "Ich bin ehrenamtlich für das Umweltamt tätig, da lag es nahe, auch hier mitzuhelfen", sagte die Schülermutter.

Nach über drei Stunden wurden die Kinder für ihre Teilnahme mit Urkunden und einem Leinenbeutel voller kleiner Geschenke wie Blöcke, Stifte und Poster belohnt. Bürgermeister Dietmar Persian und Forstamtsleiter Kay Boening nahmen die müden, aber glücklichen Schüler in Empfang. Die Klasse 4c der Löwengrundschule, die unter dem Namen "Die Waldfüchse" unterwegs war, hatte zusätzliches Glück. Sie erhielt als Hauptpreis einen präparierten Fuchswelpen.

(RP)
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