Soziales Engagement Auch Auszubildende von Gira engagieren sich im Kinderdorf

Hückeswagen · Das Kinderdorf versteht sich als Ferien-Erlebnis-Programm, an dem sich auch die Radevormwalder Firma Gira aktiv beteiligt und Auszubildende abstellt.

 Ein buntes Banner weist den Weg zum Kinderdorf.

Ein buntes Banner weist den Weg zum Kinderdorf.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Seit Ende Juli bietet das Kinderdorf zum fünften Mal in Folge eine zweiwöchige Ferienbetreuung für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. 190 Mädchen und Jungen – ein neuer Teilnahmerekord – machen von dem Angebot Gebrauch. Dabei versteht sich das liebevoll „HüKiDo“ abgekürzte Ferien-Erlebnis-Programm als „ein soziales Inklusionsprojekt“, wie seine Organisatorin, Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke, betont. Dementsprechend hat es zum Ziel, jedem Kind, unabhängig von Herkunft, finanziellen Gegebenheiten und eigenen Fähigkeiten, eine Teilnahme zu ermöglichen. Auch dieses Mal sind wieder sechs Kinder mit Handicap und 30 aus Flüchtlingsfamilien dabei, wenn es gilt, das Dorfleben in die eigenen Hände zu nehmen.

Gerade dieser inklusive Ansatz war es, der sechs Auszubildende der Firma Gira Giersiepen aus Radevormwald dazu motiviert hat, in diesem Jahr das Kinderdorf als Betreuer zu unterstützen. An drei Tagen haben die angehenden Kaufleute und Werkzeugmechaniker des Gebäudetechnikspezialisten bei drei vielfältigen Workshop-Angeboten mitgeholfen: In der Schreinerei wurde fleißig gesägt und geschmirgelt, beim Englisch-Kreativkursus mit bunter Farbe Graffiti gesprayt und in der Technikwerkstatt eifrig an einem Roboter gebastelt. „Es war toll mitzuerleben, mit wie viel Spaß und Engagement die Kinder zu Werke gegangen sind“, berichteten die Auszubildenden Karoline Riedel und Karina Wittmer nach ihrem Einsatz im „HüKiDo“. „Wir hatten es in der Technikwerkstatt mit einigen echten Talenten zu tun“, zeigten sich Stefan Hellwig und Christopher Selbach, die beim Radevormwalder Mittelständler eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker absolvieren, vom handwerklichen Geschick ihrer Schützlinge angetan.

In der Tat gehört es zur Idee, dass die Kinder vielfältige Gelegenheiten bekommen, ihre Fähigkeiten auszuprobieren, sich selbst zu organisieren, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu tragen. Etwa wie sie mit dem durch die Arbeit verdienten und auch hier zu versteuernden Geld, den „JuZe-Talern“, umgehen. „Das ist fast wie im richtigen Leben“, erzählen die angehenden Industriekaufmänner Alexander Flosbach und Jan Klotz.

„Uns hat das Konzept des Kinderdorfs überzeugt“, versichern die beiden Gira-Ausbildungsleiter Annabelle Rothe und Guido Zimmermann. Deswegen hat das Technologieunternehmen seine sechs Auszubildenden auch für die Zeit, in der sie in Hückeswagen im Einsatz sind, abgestellt. „Es gehört zur Ausbildungskultur, unsere Auszubildenden in ihrem gesellschaftlichen Engagement zu fördern“, betonen Rothe und Zimmermann. „Denn uns ist wichtig, dass sie früh selbst Verantwortung übernehmen – gerade auch außerhalb unserer Werkstore.“

(s-g)
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