Kreisbauernschaft Oberberg Landwirte in Oberberg bangen ums Winterfutter

Hückeswagen/Oberberg · Getreide wie Weizen, Roggen, Triticale und Hafer wird im Oberbergischen als Viehfutter verwendet. Die eigentlichen Wintervorräte mussten schon angebrochen werden.

 Die Dürre hatte die Landwirte auch im Oberbegrischen in diesem Jahr  fest im Griff. Schon jetzt mussten Teile des Winterfutters verfüttert werden.

Die Dürre hatte die Landwirte auch im Oberbegrischen in diesem Jahr fest im Griff. Schon jetzt mussten Teile des Winterfutters verfüttert werden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Landwirte sorgen sich um das Futter für ihre Tiere im Winter. „Wenn sich verschiedene Organisationen am Ende der Getreideernte auf Ergebnisse des Statistischen Amtes und der Landwirtschaftskammer berufen, dann sind dies Durchschnittserträge, die in den klassischen Getreideanbaugebieten erzielt werden“, teilt Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg, mit. „Wir im Oberbergischen haben nur auf 2,5 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Getreide angebaut.“ Das sei mit den relativ schlechten Bodenverhältnissen zu begründen. Darum lägen die Erträge oft unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Getreide – Weizen, Roggen, Triticale und Hafer – wird im Oberbergischen als Viehfutter verwendet. „Da es, auch wegen der geringeren Bedeutung, keine Erfassung über die Ernteergebnisse in Oberberg gibt, kann man nur die Erfahrungen von Berufskollegen weitergeben“, meint Dresbach. Die Ernteerträge seien sehr unterschiedlich. Es käme sehr auf die Lage des Feldes an. Flächen an einem Nordhang oder in einer Tallage seien in diesem Jahr von Vorteil. „Die große Dürre im Juni und Juli setzte den Pflanzen sehr zu. Trotz einer guten Kornanlage in den Ähren verkümmerten die Körner, und es setzte die Notreife ein. Die Folge waren Ertragseinbußen“, berichtet Dresbach. Nur in den besseren Lagen sei es auch zu den bundesweiten durchschnittlichen Erträgen von 7,7 Tonnen pro Hektar gekommen.

Viel wichtiger sei im Oberbergischen die Futterernte. Grassilage und Heuernte hätten auch immer gute Wetterbedingungen, aber die für die Kühe und Jungrinder erforderlichen Mengen seien bei weitem nicht erreicht, meint Dresbach. Während der erste und zweite Schnitt zufriedenstellend ausfielen, stellte das Grünland bei der Dürre das Wachstum ein. Die Wintervorräte mussten angebrochen werden. „Unsere Landwirte machen sich große Sorgen, ob genügend Futter nachwächst“, sagt Dresbach. Der wenige Regen der vergangenen Wochen hätten zur Entspannung beigetragen, aber erst am Ende der Vegetation könne man für die Futterernte eine Einschätzung abgeben. „Der Regen hat dem Silomais sehr geholfen, er kann in der Erntebilanz noch einiges gutmachen“, sagt er.

(rue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort