Hückeswagen Kultur-Haus Zach: Ohrfeige fürs Ehrenamt?

Hückeswagen · Er ist der Vorsitzende des Trägervereins vom Kultur-Haus Zach. Und er ist der Vorsitzende des Amateur-Theatervereins Wipperwagen, der im neuen Kultur-Haus auch ein neues Zuhause finden soll: Detlef Bauer.

Auch in anderen als kulturellen Bereichen engagiert er sich ehrenamtlich — und deshalb bringt ihn die neu aufgeflammte Diskussion um das Kultur-Haus-Projekt in Rage. Denn Bauer sieht darin auch eine Nichtachtung und Verunglimpfung ehrenamtlich engagierter Bürger in Hückeswagen.

Kultur-Haus, nicht Parteizentrale

Ausgelöst hat die neuerliche Diskussion ein Schreiben des FaB-Fraktionsvorsitzenden Ralf Thiel an den Bürgermeister. Thiel fordert darin, zusammengefasst, dem Trägerverein des Kultur-Hauses den Geldhahn zuzudrehen.

Dabei geht es um rund 600 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II, die nach einem Mehrheitsbeschluss des Rates über den Verein in das Kultur-Haus fließen sollen. Kernpunkt von Thiels Kritik ist, dass nach den aktuell vorliegenden Bauplänen des Trägervereins ein barrierefreier Umbau des Hauses nicht mehr vorgesehen ist (die BM berichtete am Samstag).

Grober Keil auf groben Klotz: In einem offenen Brief an den Bürgermeister und die "Bürger von Hückeswagen" schreibt Bauer nun: "Ich weiß nicht, was Herrn Thiel zu solchen Schmähungen treibt."

Und: "ich hätte mir gewünscht, dass jetzt, nachdem die Baumaßnahme begonnen wurde und keine wahlkampftaktischen Scharaden mehr nötig sind, weitere Bürger uns unterstützen — auch der Parteien, die nicht der CDU angehören. Es geht hier ja um ein Kulturhaus und keine Parteizentrale." Bauer wirft Thiel den Versuch vor, "mit populistischen Falschaussagen politischen Boden zu gewinnen".

Aufzug nicht Teil der Genehmigung

Kurz geht Bauer im Schreiben auf Fakten ein: Der zunächst geplante Anbau mit Fahrstuhl und Toiletten sei nicht mehr machbar, weil der Trägerverein Parkplatz-Ablösesumme an die Stadt zahlen muss (beschlossen auch mit den Stimmen der FaB). Die Baugenehmigung für das Kultur-Haus schreibe den Einbau eines Aufzuges nicht vor. Die Ebene I sei überdies auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Die Musikschule könne Unterricht auch auf dieser Ebene erteilen.

(RP)
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