Hückeswagen Kubanische Artisten beeindrucken mit farbenprächtiger Show

Hückeswagen · "The Original Cuban Circus" und seine hochkarätigen Artisten brachten am Mittwochabend karibi- sches Flair in die Stadt. Der große Aufwand der Veranstalter bescherte jedoch kein ausverkauftes Haus.

 Aus der warmen Karibik ins nasskalte Bergische: Die Artisten des "Original Cuban Circus" zeigten in der Mehrzweckhalle eine mitreißende Vorstellung, die vom "Trio de Contorción" am Dreier-Trapez eröffnet wurde.

Aus der warmen Karibik ins nasskalte Bergische: Die Artisten des "Original Cuban Circus" zeigten in der Mehrzweckhalle eine mitreißende Vorstellung, die vom "Trio de Contorción" am Dreier-Trapez eröffnet wurde.

Foto: Hans Dörner

Die Altstadt von Havanna lag am Mittwochabend zweifelsohne in der Mehrzweckhalle, wo 17 Artisten und eine Liveband das Publikum mit hochkarätigen Zirkusnummern und heißen kubanischen Rhythmen verzauberten. Dabei zeigte nicht nur die fünfköpfige Band Taktgefühl: Die Artisten mit der karibischen Bräune beherrschten den perfekten Hüftschwung und abwechslungsreiche Choreografien. Unterstrichen wurde die erstklassige Show von farbenfroh leuchtenden Kostümen.

Rund 250 Zuschauer wollten "The Original Cuban Circus" sehen und wurden mit zwei unterhaltsamen Stunden und einem Feuerwerk an ästhetischen und künstlerischen Darbietungen belohnt. Die Mehrzweckhalle hätte jedoch die dreifache Menge an Zuschauern fassen können. So blieben viele Plätze leer.

Der Aufwand hingegen blieb der gleiche: Sechs Stunden dauerte der Aufbau von Bühnenkulisse und Bestuhlung. "Durch die Breite der Halle konnte die zweitgrößte Bühnenvariante aufgebaut werden", sagte Stefan Noppenberger, Vorsitzender des Stadtkulturverbands (SKV). Da der 30-Tonner-Truck mit den Kulissen- und Bühnenelementen nicht bis an den Halleneingang fahren konnte, gab es Hilfe vom Bauhof, der einen Radlader bereitstellte.

Das Programm war faszinierend: Das "Trio de Contorción" – drei Schlangenfrauen mit äußerst biegsamen Körpern – etwa erntete staunende Blicke, ebenso wie die Artisten, die das Seilspringen mit Salti und Überschlägen scheinbar spielend leicht beherrschten. Für reichlich Lacher sorgte das Clown-Duo, das auch die Zuschauer mit einbezog. Florian von Polheim war einer der spontan Auserwählten: Er machte auf der Bühne als lebender Garderobenständer eine gute Figur . Die Sportlichkeit des jungen Mannes reichte aus, um den Artisten mit der eigenen Beinkraft die Stütze für ihre Kunststücke zu liefern. "Das war schon nicht ohne, aber es ging", sagte von Polheim nach seinem spontanen Einsatz.

Lange rätselten die Zuschauer bei der Interpretation des Zirkusklassikers "The Doll", ob es sich um eine Puppe oder einen Menschen handelte, der aus der Tasche geholt und immer wieder neu zusammengefaltet wurde – eine glanzvolle Darbietung vom "Duo Rodyal". Stefan Leppak gefiel vor allem der Sprung- und Balanceakt auf der elastischen Bambusstange. "In der Realität sieht man erst, wie viel Anstrengung und Konzentration dahinter stecken", sagte der Hückeswagener.

Sichtlich angetan von den karibischen Artisten war das Ehepaar Angelika und Max Kneher: "Das ist toll anzusehen, und man sieht, dass die Kubaner unheimlich rhythmisch sind." Und auch Angelika Bever, die die Live-Show in der Mehrzweckhalle als "viel besser als im Fernsehen" bezeichnete, war begeistert.

Die Feuershow, wegen der schon im Vorfeld große Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden mussten, beschränkte sich auf einen Schwert- und Feuerschlucker. So hatte auch Hausmeister Wolfgang Kaiser keine Sorge um die Sporthalle. "Es ist eine rundum schöne Veranstaltung und ein gutes Zusammenspiel mit den Veranstaltern und dem Artisten-Team", resümierte er zufrieden.

Um 21.30 Uhr endete die Show, der Abbau dauerte noch bis nach Mitternacht. Die männlichen Artisten waren trotz der fast täglichen Auftritte anscheinend noch nicht vollständig ausgepowert. "Sie haben noch den Barren der Mehrzweckhalle aufgebaut, Hebefiguren ausprobiert, Fuß- und Basketball gespielt", berichtete Noppenberger lachend. In der Nacht zog der Tross dann weiter Richtung Worms.

(heka)
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