Hückeswagen Krise? Nicht in Hückeswagen

Hückeswagen · Der Stadt geht es finanziell so gut wie noch nie zuvor – und selten ist so viel bewegt worden wie 2008: Das ist das Fazit dessen, was Bürgermeister Uwe Ufer gestern Abend im Stadtrat in seiner Haushaltsrede sagte.

In der letzten Ratssitzung des Vorjahres hatte der Bürgermeister in seiner Haushaltsrede gesagt, das Haushaltsjahr 2007 sei vermutlich das erfolgreichste in der Stadt gewesen. Da irrte Uwe Ufer – und korrigierte sich gestern selbst: „Das Jahr 2008 hat alle Erwartungen übertroffen, die man an ein Jahr haben kann und toppt 2007 um Längen.“ Der Haushalt 2008 ist in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen, eventuell wird er sogar mit einem kleinen Überschuss abschließen. Ufer: „Ich glaube, dass das geschichtlich einzigartig in der Stadt ist und Beleg dafür, wie unglaublich leidenschaftlich, fleißig und vor allem stringent wir gearbeitet haben.“ In das „wir“ schloss er ausdrücklich seine Mitarbeiter, aber auch die Kommunalpolitiker ein.

Stolze Leistungsbilanz

Beachtenswert sind laut Ufer aber nicht nur die Zahlen zur aktuellen Finanzlage der Stadt, sondern auch die im jetzt zu Ende gehenden Jahr erbrachten Leistungen. Als Beispiele nannte der Bürgermeister unter anderem die Umwandlung des Freizeitbads in ein Bürgerbad zu Jahresbeginn, das Modellprojekt Shared Services – in der Sitzung gestern ein eigener Tagesordnungspunkt –, den großen WDR-Tag, die Weiterentwicklung in den Gewerbegebieten und die (vom Wupperverband finanzierte) neue Brücke über die Wupper-Vorsperre. Die Arbeitslosenquote sei deutlich auf den Tiefststand seit vielen Jahren gesunken. Besuche hochrangiger Persönlichkeiten wie der von Bundespräsident Köhler und die der Bundesminister Tiefensee und Steinbrück wertete er als Beleg für die Wertschätzung, die der Kleinstadt Hückeswagen entgegengebracht wird.

Apropos Kleinstadt: „Beim Erfolg spielt Größe keine Rolle, Größe ist kein Wert an sich. Wir streben nicht danach, die Größten zu sein, wohl aber die Besten“, sagte Ufer. Er sei zuversichtlich, dass das kleine Hückeswagen die Folgen der Globalisierung, der Finanzkrise und viele andere Veränderungen schultern werde, „wenn wir nur daran glauben, dass es uns gelingen kann“.

Die internationale Finanzkrise sprach Uwe Ufer nur am Rande an. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch die Stadt die Folgen zu spüren bekomme. Aus diesem Grund sei im Rathaus zum Beispiel das Rekordergebnis der Gewerbesteuer in diesem Jahr – 8,5 Millionen Euro kamen darüber in die Kassen – für 2009 nach unten korrigiert worden. Die Stadt geht für das nächste Jahr von „nur“ noch 6,5 Millionen Euro aus. „Damit ist die Gewerbesteuer aber immer noch auf einem guten Niveau“, unterstrich Ufer. Im Übrigen kündigte er einen „restriktiven Umgang“ mit den Personalkosten an. Im Klartext: Es werden weiter Stellen in der Verwaltung reduziert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort