Hückeswagen Kreuz an K 5 erinnert an verunglückten Biker

Hückeswagen · Oberbergs Kurven sind besonders für Biker gefährlich. Erst vor neun Tagen starb ein 21-Jähriger auf der K 5. Dort blitzte jetzt die Polizei.

 Dieses Holzkreuz erinnert seit voriger Woche in Posthäuschen, direkt an der K 5, an den 21-jährigen Wermelskirchener, der am 7. Juli dort verunglückte. Er starb wenig später an den Folgen des Unfalls in einem Krankenhaus.

Dieses Holzkreuz erinnert seit voriger Woche in Posthäuschen, direkt an der K 5, an den 21-jährigen Wermelskirchener, der am 7. Juli dort verunglückte. Er starb wenig später an den Folgen des Unfalls in einem Krankenhaus.

Foto: Büba

Fast zwei Meter groß ist das Holzkreuz, das direkt hinter der beschädigten Leitplanke an der K5 in Posthäuschen errichtet wurde. Direkt davor haben zumeist junge Leute ein Blumenmeer errichtet, dazu Kerzen aufgestellt, einen Strohhut und selbst geschriebene Wünsche in Klarsichtfolie auf den Boden gelegt — die Unfallstelle, die am Abend des 7. Julis einem 21-jährigen Wermelskirchener zum Verhängnis wurde, ist nicht zu übersehen.

Nur einige hundert Meter weiter, an der Grünestraße, kontrollierte am Sonntagnachmittag die Polizei die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer. Aufgrund der Baustellen auf der Peterstraße (B237) ist die Kreisstraße derzeit eine der Hauptumgehungsstrecken für den Verkehr. Der tödliche Motorradunfall sei jedoch nicht der Grund für die Geschwindigkeitskontrolle, betonte Herbert Klee, Leiter des Verkehrsdienstes. "Wir sind jeden Sonntag im Oberbergischen Kreis unterwegs", sagte er mit Blick vor allem auf die vielen Biker, die den Kreis als Ausflugsziel, manche auch als Rennstrecke attraktiv finden.

Der erste Motorradfahrer, den die Beamten am Nachmittag an der Grünestraße anhielten, hatte ein Auto überholt. Und das, obwohl auf der Strecke zwischen Posthäuschen und Westhofen ein Überholverbot ausgeschildert ist und teilweise auch eine durchgezogene Linie das Überholen verbietet. 70 Euro und einen Punkt in der Verkehrssünderdatei kostete das den Wermelskirchener.

Das Bußgeld ärgerte den BMW-Fahrer nicht, der Punkt hingegen schon. "Was man gemacht hat, hat man gemacht, und die 70 Euro sind mir relativ egal", sagte er. Doch trotz der Strafe zeigte er Verständnis für die Bemühungen der Polizisten. Und den Gefahren auf den kurvigen Strecken des Bergischen Landes sei er sich bewusst. "Ich bin ja gerade erst an einem großen Kreuz vorbeigefahren", erzählte der Biker.

Am Sonntag hielten sich die meisten Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeitsbegrenzung. "Wir sind heute sehr zufrieden, haben aber auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht", sagte Herbert Klee. "Ich habe in meiner 40-jährigen Dienstzeit schon genug Verunglückte von der Leitplanke weggezogen." Die Bußgelder in Deutschland bezeichnete er als "viel zu niedrig. Wir sind der Aldi Europas. Die Bußgelder sind bei uns nicht abschreckend genug", sagte der Polizist. Im Ausland käme schonmal ein Bußgeld im höheren vierstelligen Bereich auf die Fahrzeughalter zu.

Streifenwagen und Laser-Messgerät standen am Sonntag einige hundert Meter entfernt voneinander. Zu schnell fahrende Auto- und Motorradfahrer wurden den Beamten an der Grünestraße per Funk angekündigt und dann aus dem Verkehr gewunken. Zwei Motorradfahrer fühlten sich nach dem Passieren des Polizeiwagens sicher, gaben kräftig Gas und überholten trotz Verbots. Die Laser-Messung erfasste sie noch von hinten und zeigte weit mehr als 100 Stundenkilometer an — erlaubt ist dort Tempo 60. Anhalten konnten die Beamten die Fahrer nicht mehr, da sie in die entgegengesetzte Richtung fuhren. "Es sind wenige Zweiradfahrer, die den Ruf von vielen versauen", stellte Oberkommissar Stefan Nahrgang fest.

Der erwischte Biker aus Wermelskirchen zeigte sich zwar einsichtig, anfreunden mit den Kontrollen kann er sich aber nicht: "Es macht keinen Spaß mehr, wenn man ständig darauf achten muss, wer am Straßenrand steht."

(heka)
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