Veterinäramt Oberberg rät Vorsicht vor Tieren aus dem Ausland

Oberberg · Gerade im Auslandsurlaub kommen immer wieder Reisende auf die Idee, ein Hund oder eine Katze mit nach Hause zu nehmen. Die behördlichen Anforderungen für die Einfuhr einer Katze oder eines Hundes sind jedoch sehr hoch.

 Hundewelpen sind besonders süß und knuddelig. Wer aber einen Hund kaufen will, sollte sich über dessen Herkunft ein genaues Bild machen und ihn nicht aus dem Kofferraum eines Autos heraus kaufen. Seriöse Händler zeigen dem Kaufinteressierten das Muttertier und die aktuelle Lebensumgebung.

Hundewelpen sind besonders süß und knuddelig. Wer aber einen Hund kaufen will, sollte sich über dessen Herkunft ein genaues Bild machen und ihn nicht aus dem Kofferraum eines Autos heraus kaufen. Seriöse Händler zeigen dem Kaufinteressierten das Muttertier und die aktuelle Lebensumgebung.

Foto: Bretz, Andreas/Bretz, Andreas (abr)

Während der Zeit von Corona, Homeschooling und Homeoffice hat sich die Anzahl der Menschen, die Hunde halten, stark erhöht. „Über Tierschutzorganisationen, Ebay, edogs und andere Internetplattformen wurden und werden Hunde in großer Anzahl angeboten“, hat Philipp Ising von der Pressestelle der Kreisverwaltung festgestellt. Viele dieser Hunde kommen dabei aus dem osteuropäischen Ausland. Das Veterinäramt des Oberbergischen Kreises rät grundsätzlich davon ab, Tiere aus dubiosen Quellen zu kaufen.

„Gehäuft in grenznahen Regionen aber auch im ganzen Bundesgebiet werden immer wieder illegal eingeführte Hundewelpen von der Polizei aufgegriffen und in Tierheimen in Quarantäne gesetzt“, berichtet Ising. Die Tiere würden in Transportern mit vielen Käfigen unter häufig schlechten Bedingungen ohne ausreichend Futter und Wasser für viele Stunden und Tage transportiert und dann bevorzugt an Parkplätzen übergeben oder werden über das Internet bei ebay, deine Tierwelt, Quoka oder edogs zum Kauf angeboten.

Das Veterinäramt rät dringend dazu, nur dann Hunde und Katzenwelpen zu kaufen, wenn man das Muttertier gesehen hat. „Denn dann hat man einen kleinen Einblick über die Haltung und weiß zumindest, dass die Welpen nicht illegal eingeführt wurden“, betont Amtsleiter Dr. Stefan Kohler. Mit dem Kauf aus dem Kofferraum oder an der Haustür werde der illegale Hundehandel und die Leiden unterstützt, die die Tiere auf solchen Transporten oft erführen.

In der Urlaubszeit erhält das Kreisveterinäramt zudem vermehrt Anfragen von Oberbergern, die in Ländern wie Ägypten oder die Türkei gereist sind und nun eine Hunde-Urlaubsbekanntschaft mit nach Deutschland nehmen möchten. „So verständlich es ist, einen Hundewelpen, den man entspannt und mit Zeit im Urlaub immer wieder sieht und der sich über Zuwendungen und soziale Kontakte von Urlaubern freut, mit nach Hause nehmen zu wollen, so sollte aber auch bedacht werden, dass gerade in südlichen Ländern die Hunde mit exotischen Krankheitserregern infiziert sein können, die hier in Deutschland aufwändige Behandlungen nach sich ziehen“, unterstreicht Ising.

Auch gibt es in vielen Ländern noch regelmäßig Tollwutfälle bei Haustieren. Hunde dürfen deshalb nur mit gültiger Tollwutimpfung und weiteren amtstierärztlich bescheinigten Gesundheitsgarantien nach Deutschland einreisen. Auch in Oberberg wurden illegal eingeführte Hundewelpen in Quarantäne gesetzt, weil die Tiere ohne gültige Tollwutimpfung ins Kreisgebiet mitgebracht wurden.

Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem EU-Nachbarland die Tiere stammen. Für die Isolierung wird das Tier auf Kosten des Besitzers in einer genehmigten Quarantäne-Einrichtung im Tierheim untergebracht. Für den Tierhalter entstehen dann schnell mehrere hundert Euro Kosten für die Unterbringung des Hundes.

Auch die zuständige Dezernentin des Oberbergischen Kreises, Birgit Hähn, appelliert an die Urlauber, sich gut zu überlegen, ob ein Haustier in das Leben einer Familie oder Paares auch außerhalb der Reise passt und ausreichend Zeit für die Versorgung des Tiers zur Verfügung steht. „Grundsätzlich sollte die Anschaffung eines Tiers gut geplant und durchdacht sein, spontane Entscheidungen aus dem Bauch heraus drohen gerne zu scheitern“, warnt Dezernentin Birgit Hähn.

Hunde- und auch Katzenwelpen können ab einem Alter von zwölf Wochen gegen Tollwut geimpft werden und haben dann nach weiteren drei Wochen einen Tollwutschutz. Mit einem EU-Heimtierausweis, in dem auch die Chip-Nummer des Heimtiers eingetragen ist, kann man dann innerhalb der EU reisen, oder die Vierbeiner aus Nachbarländern können hier so einen neuen Besitzer finden. Für Länder außerhalb der EU gelten erweiterte Einreisebedingungen.

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