Hückeswagen Kooperation im Sport begrüßt

Hückeswagen · „Zwischen Sommer- und Wintermärchen gibt es so einiges zu berichten“: Andreas Gotter leitete als Vorsitzender der RBS nicht ohne Grund seinen ausführlichen Jahresbericht mit den Begriffen ein, die für die beiden sportlichen Großereignisse Fußball- und Handball-Weltmeisterschaft stehen. Das wichtigste Ereignis der Behindertensportler im Jahr 2006 war aus Sicht des Vereins die Fußball-Weltmeisterschaft für geistig behinderte Menschen, die erstmals vor allem in NRW ein größeres Publikum gefunden hatte. In diesem Zusammenhang machte auch der „WM-Truck“ auf seiner Werbetour einen Zwischenstopp auf dem Etapler Platz. „Es war ein buntes Bild und eine schöne Aktion im Sinne des Behindertensports“, sagte Gotter.

Drei Monate später wurde die deutsche Mannschaft disqualifiziert. Der Weltverband hatte die Tests, mit der die Intelligenz der Spieler und ihr Verhalten im Alltag geprüft wurden, nachträglich beanstandet. Voraussetzung für eine WM-Teilnahme waren ein IQ unter 75 und Probleme im alltäglichen Leben. „Das kann Auswirkungen auf unsere RBS-Sportler haben. Ich denke an unsere Judokas“, so Gotter. Er könne sich vorstellen, dass die Diskussion um die Einstufung von Menschen mit geistiger Behinderung nach dem Fußball bald auch andere Sportarten erfasst.

Nicht mehr ganz so gut läuft die Kooperation mit den Schulen bei den psychomotorischen Förderkursen. Sie werden an allen Grundschulen und an der Erich Kästner Schule angeboten. „Die Schwierigkeiten liegen im organisatorischen Bereich. Das hat wahrscheinlich mit der Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule zu tun“, vermutet Gotter. Die Probleme gebe es seit Herbst 2006, unter anderem durch terminliche Überschneidungen mit Angeboten der OGGS.

Der Vorsitzende berichtete schließlich über eine neue Rahmenvereinbarung des Deutschen Behindertensportbundes mit den Sozialversicherungsträgern, die am 1. Januar in Kraft trat. Der alte Vertrag wurde zuvor gekündigt, da das ursprüngliche Ziel, den Aufwand für Vereine bei den Abrechnungsformalitäten zu verringern, nicht erreicht worden war.

Ausdrücklich begrüßte Gotter den Vorschlag des ATV-Vorsitzenden Jürgen Dickentmann, der auf der Jahreshauptversammlung des Vereins zu einer Zusammenarbeit mit anderen örtlichen Sportvereinen aufgerufen hatte. „Das können wir uns auch vorstellen“, sagte der Vorsitzende.

(RP)
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