Konzert im Hückeswagener Kultur-Haus Zach Der Doktor bittet zur Musik-Audienz

Hückeswagen · „Dr. Mojo“ sorgte am Freitagabend im gut besuchten Kultur-Haus Zach erneut für Begeisterung. Seine Mischung aus Musik und launiger Moderation kam gut an.

 „Dr. Mojo“ gastierte am Freitag wieder einmal im Kultur-Haus Zach.

„Dr. Mojo“ gastierte am Freitag wieder einmal im Kultur-Haus Zach.

Foto: Andreas Düring

„Der Blues, die Musik, die aus dem Mississippi-Delta kommt, ist die Grundlage all unserer populären Musik von heute“, stellte Klaus Stachuletz alias „Dr. Mojo“ (Foto: Andreas Düring) am Freitagabend im mit knapp 40 Besuchern sehr gut gefüllten Kultur-Haus Zach klar, ehe er in „Little Queen Of Spades“ einsteigt – genau solch einen Blues. Nur um noch anzufügen: „Wobei ich mir da nicht ganz sicher bin, wenn ich mir anhöre, was so aus dem Zimmer meines jüngsten Sohnes zu hören ist.“ Aber an diesem Freitagabend hatte sich gefunden, was zusammengehört – der Doktor mit der charakteristischen Schiebermütze, der Gitarre und dem Sack voller schöner Melodien auf der einen und ein zufriedenes Publikum auf der anderen Seite.

Der Remscheider ist in der Region schon lange kein Unbekannter mehr und gehört auch im Kultur-Haus Zach zu den Stammgästen. Und genauso, wie der Doktor immer wieder mal zu Besuch vorbeikommt, kommen auch die meisten Songs immer mal wieder, vor allem natürlich im Radio, aber auch auf der einen oder anderen Oldies-Playlist würden sie sich gut machen. Was zum einen schön ist, weil man in diesen Songs viele gute, alte Bekannte wiederfindet. Sei es, wenn Stachuletz das berühmte „Hotel California“ der „Eagles“ besingt, zusammen mit „Jesse“ von Joshua Kadison zum Meer fährt oder den musikgewordenen Vater-Sohn-Komplex von Cat Stevens in „Father & Son“ nacherzählt. Zum anderen wird das Ganze ergänzt von launigen bis nachdenklichen Anmoderationen, in denen er etwa von dem Moment der vertauschten Rollen beim Umzug mit seinem Sohn berichtet – der ihm irgendwann sagt, dass er das doch „sein lassen soll, das ist doch viel zu schwer. . .“

Überhaupt war es ein gut austarierter Mix aus Moderation und Musik, die der Doktor mitgebracht hatte und im Sitzen auf der Bühne präsentierte. Und so gemütlich, wie er redete, spielte er die Harmonika, etwa bei „It Never Rains In Southern California“ von Albert Hammond, zupfte die Gitarre, wie in „Another Day In Paradise“ von Phil Collins, oder ließ es auch mal flotter angehen, etwa bei „In The Summertime“ von „Mungo Jerry“. Interessant auch die durchaus wuchtige Interpretation des „Uriah Heep“-Klassikers „Lady In Black“, die mit nur einer Akustikgitarre fast so intensiv und kräftig klang wie die ursprüngliche Band-Version.

Insgesamt war der Auftritt von „Dr. Mojo“ wohl das, was der Remscheider neben den ganz normalen Konzerten in Häusern wie dem Kultur-Haus Zach auch noch macht: ein Wohnzimmerkonzert. Denn auch wenn im Island die Couch für die vollendete abendliche Gemütlichkeit fehlte, lebte das Konzert doch von der heimeligen Atmosphäre, die der Musiker durch seine sympathische Art quasi aus dem Ärmel schüttelte. Und das wurde vom Publikum gespiegelte, das sich sichtlich und hörbar wohlfühlte.

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