Hückeswagen Komponist von der Marktstraße

Hückeswagen · Es war eine spontane Eingebung, die Franz Mostert in Noten niederschrieb. Für die Aufführung des ökumenischen Werks "Missa facile in C" probt derzeit der Pfarrcäcilienchor mit Gastsängern unter Leitung des Komponisten.

 Die Originalnoten von Franz Mosterts Werk „Missa facile in C“, geschrieben mit Bleistift.

Die Originalnoten von Franz Mosterts Werk „Missa facile in C“, geschrieben mit Bleistift.

Foto: Dörner, Hans

Zwei DIN-A4-Seiten, eng mit Bleistiftnoten beschrieben, sind das Original der Stiftsmesse "Missa facile" und gleichzeitig das Erstlingswerk des Hückeswageners Franz Mostert. "Ich habe schon Arrangements für Bläser und Streicher geschrieben", sagt der kreative 75-Jährige von der Marktstraße. Der mehrstimmige Chorsatz ist jedoch eine Premiere für ihn.

 Mit der „Missa facile in C“ hat Franz Mostert jetzt seine erste Stiftsmesse komponiert

Mit der „Missa facile in C“ hat Franz Mostert jetzt seine erste Stiftsmesse komponiert

Foto: Hertgen, Nico

Geschrieben hat Mostert die kleine Stiftsmesse an einem sonnigen Samstagmorgen vor Ostern am heimischen Klavier. Gewidmet ist das Werk dem Altenzentrum Johannesstift, mit dem sich der Hückeswagener verbunden fühlt. Seit vielen Jahren bringt Mostert mit seiner Musik Leben ins Stift, unter anderem als Leiter des hauseigenen Frauenchors. "Der Chor besteht aus 15 Frauen, wovon die Älteste 98 Jahre ist", erzählt der Chorleiter. Die "Missa facile" wurde bereits am Samstag als Vorpremiere im evangelischen Gottesdienst des Johannesstifts aufgeführt.

Für die eigentliche Uraufführung mit drei Trompeten, Euphonium und Tuba probt derzeit der Pfarrcäcilienchor, erweitert um einige Gastsänger, die der Einladung gerne gefolgt sind. Unter ihnen ist Gabi Röttgen, die normalerweise im Wipperfürther Kirchenchor singt. Die derzeitige Probenpause in der Nachbarstadt nimmt die 43-Jährige zum Anlass, die Proben im katholischen Gemeindehaus an der Weierbachstraße zu besuchen. "Ohne Probe fehlt mir 'was", begründet die Altistin ihre Teilnahme. Auch Corinna Günther, Mitglied der Chorgemeinschaft "Modern Generation", beteiligt sich an den Proben der Stiftsmesse. "Das Stück hat etwas Zeremonielles und Festliches; das ist mal eine ganz andere Erfahrung", sagt die 24-Jährige.

Pfarrcäcilienchor-Leiterin Inga Kuhnert gibt für das Einstudieren den Taktstock gerne aus der Hand und überlässt den Platz am Flügel dem Komponisten, der sich bescheiden gibt: "Erwarten Sie jetzt kein Bach oder Vivaldi", sagt Mostert vor Probenbeginn.

Die sieben Kurzsätze sind eingängig, "an einigen Stellen aber auch tückisch", hat Sopranistin Susanne Scheider vom Pfarrcäcilienchor festgestellt. Dennoch sind die Sänger und der Chorleiter zufrieden mit dem schnellen Fortschritt der Probenarbeit.

Eine gute Vorlage und Übersicht über die drei Frauen- und drei Männerstimmen verschafft der Notensatz, den Johannes Kisseler am Computer aus den händischen Original-Notizen des Komponisten umgesetzt und ausgedruckt hat. Die "Samstagmorgen-Eingebung", wie Franz Mostert seine Komposition nennt, wird mit Kirchenchor, Gastsängern und Bläsern am kommenden Sonntag in der Messe der katholischen Kirche zu hören sein.

(heka)
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