Hückeswagen Kommt der Sommerbob jetzt als Serie?

Hückeswagen · Der Internationale Bob- und Skeleton-Verband (FIBT) zeigt sich nach dem Sommerbob-Wochenende begeistert von der Organisation, den Fans und vor allem der Stimmung. Hückeswagen soll daher weiterhin Sommerbob-Stadt bleiben.

 Nach der Siegerehrung feierten die Athleten aus neun Nationen erst auf der Bühne unter sich und dann auf der Bahnhofstraße mit den Fans. Nicht zuletzt wegen der prächtigen Stimmung an allen Tagen will der Internationale Bob- und Skeletonverband Hückeswagen weiterhin als Startort für Sommerbob-Rennen. Auch die Athleten wollen das.

Nach der Siegerehrung feierten die Athleten aus neun Nationen erst auf der Bühne unter sich und dann auf der Bahnhofstraße mit den Fans. Nicht zuletzt wegen der prächtigen Stimmung an allen Tagen will der Internationale Bob- und Skeletonverband Hückeswagen weiterhin als Startort für Sommerbob-Rennen. Auch die Athleten wollen das.

Foto: Nico Hertgen

Die Athleten kriegten sich nicht mehr ein: Ausgelassen feierten sie miteinander, aber auch mit ihren Fans nach der Siegerehrung am Sonntagnachmittag. Cherrell Garrett, Anschieberin des US-Bobs von Elena Meyers-Taylor, wollte ein Handyfoto mit dem deutschen Nachwuchsteam Matthias Bähmer / Christian Hammers. Die Niederländer feierten mit den Russen. Der US-Star Steven Holcomb schickte mal wieder Fotos von der Sommerbob-Szenerie per Internet in die ganze Welt. Und Anja Schneiderheinze, Siegerin bei den Damen, nahm sich Zeit für Gespräche mit den Fans.

"Wir Bobfahrer sind halt eine große Familie", erzählte sie. Im Winter seien sie schon Konkurrenten, schließlich zählten dann die Punkte für die Weltcup-Wertung. Und auch beim Sommerbob in Hückeswagen seien sie alle ehrgeizig. "Aber hier haben wir weniger Druck und mehr Spaß", machte die 36-jährige Thüringerin deutlich. Dazu trage nicht zuletzt die großartige Volksfest-Stimmung bei.

Das sah auch Matthias Böhmer so, der nach seinem letzten Lauf im Interview mit Mit-Organisator Sven Schreiber verriet: "Ich konnte mich nicht auf die Strecke konzentrieren, weil ich immer wieder nach links und rechts zu den vielen Leuten schauen musste." Eine solche Atmosphäre sind die Bobsportler selbst von Weltmeisterschaften und Olympia nicht gewöhnt, bestätigte Andreas Trautvetter.

Der Thüringer ist FIBT-Vizepräsident und Präsident des Bob- und Schlittenverbands für Deutschland; er bestätigte Hückeswagen: "Das war eine großartige Veranstaltung, die auch noch einen hohen sportlichen Wert hatte. Denn hier ist fast die gesamte Welt-Elite an den Start gegangen." Zudem lobte er das "fantastische Publikum". Trautvetter: "Eine solche Stimmung bekommen wir im Winter bei den Weltcup-Rennen nicht hin."

Sommerbob-EM 2012 in Hückeswagen
31 Bilder

Sommerbob-EM 2012 in Hückeswagen

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Der FIBT-Vize will das Erlebte vom Wochenende nun in die Gremien des Weltverbands tragen und die Werbetrommel dafür rühren, dass der Sommerbob nicht nur eine Zukunft hat, sondern dass daraus vielleicht sogar eine kleine Sommerserie entsteht. Die Skispringer machen es mit ihren Sommerspringen bereits vor. Zustimmung findet er dabei bei den Athleten. "Das wäre eine tolle Abwechslung", meinte etwa Anja Schneiderheinze. Nicht zuletzt deshalb, weil der Sommer für die Bobfahrer eine Zeit intensiven Trainings ist. "Da könnten wir einen solchen Wettkampf gutbrauchen", sagte die dreifache Sommerbob-Siegerin und Goldmedaillengewinnerin von Turin 2006. Trautvetter sieht das von einer weiteren Warte aus: "Bobfahren im Sommer - eine bessere Werbung können wir doch gar nicht bekommen."

So war das Sommerbob-Rennen 2009 in Hückeswagen
37 Bilder

So war das Sommerbob-Rennen 2009 in Hückeswagen

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Sven Schreiber, Initiator des Sommerbobs, hört diese Worte mit Freude: "Das ist es, worauf wir seit sieben Jahren hinarbeiten." Dann müsse Hückeswagen mit seiner "Megabegeisterung" aber auch Teil der Sommerserie sein. Dem stimmte Trautvetter zu. Bürgermeister Dietmar Persian kann sich gut vorstellen, das Großereignis in zwei Jahren wieder auszurichten. Allerdings müsse das noch innerhalb der Stadtverwaltung und mit dem Stadtmarketing besprochen werden. "Grundsätzlich ist unsere Bereitschaft aber vorhanden", versicherte der Bürgermeister.

(RP)
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