Hückeswagen Kommentar: Schulen als Fass ohne Boden?

Hückeswagen · Als der Rat 2009 beschloss, rund 2,5 Millionen Euro in die Erich-Kästner-Schule zu stecken, gingen alle davon aus, dass das für lange Zeit die letzte Millionen-Investition in eine Hückeswagener Schule sein würde.

Aber das ist bereits überholt. In diesem Frühjahr haben die Politiker die Zusammenlegung von Haupt- und Realschule beschlossen; das wahrscheinlichste neue Fusions-Modell ist derzeit eine Sekundarschule. Und die soll im heutigen Realschulgebäude angesiedelt werden – wenn der Stadtrat denn im Herbst der bei vielen Eltern umstrittenen Empfehlung des Schulausschusses folgt. Die Grundschüler von der Kölner Straße sollen demnach ins heutige Hauptschulgebäude umgesiedelt werden. Beides wird nur möglich sein, wenn sowohl das Hauptschul- als auch das Realschulgebäude zuvor umfassend umgebaut und an die neuen Bedürfnisse angepasst werden. Das wird mindestens noch einmal die Summe kosten, die gerade erst in die Erich-Kästner-Schule gesteckt worden ist. Woher das Geld dafür kommen soll? Keiner weiß es. Mit einem neuen Konjunktur-Paket und damit Millionen-Geschenk aus Berlin dürfte kaum zu rechnen sein. Und ob die Stadt ihre beiden dann nicht mehr benötigten Grundschul-Gebäude an der Kölner Straße so gut verkaufen kann, dass sie genug Geld für die Umbauten hat, ist auch eher zweifelhaft. Noch bleiben ein paar Jahre Zeit, bis die Pläne zur Neuordnung der Hückeswagener Schullandschaft in die Tat umgesetzt werden. Über die damit verbundenen finanziellen Probleme wird sich die Kommunalpolitik aber schon bald Gedanken machen müssen. Denn so, wie sie heute sind, sind weder das Real- noch das Hauptschulgebäude zukunftsfähig.

(RP)
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