Hückeswagen Kolleg-Fusion frühestens im Sommer 2016

Hückeswagen · Der Abstimmungsprozess mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis muss erst noch abgeschlossen werden.

 Nach dem Wunsch der Wermelskirchener Politik soll das Berufskolleg an der Kattwinkelstraße auch in Zukunft der Hauptstandort sein. Die Schulleitung hat keinen Favoriten.

Nach dem Wunsch der Wermelskirchener Politik soll das Berufskolleg an der Kattwinkelstraße auch in Zukunft der Hauptstandort sein. Die Schulleitung hat keinen Favoriten.

Foto: teifel (Archiv)

Die bisher gesetzten Terminziele der Fusion zwischen den Berufskollegs Bergisch Land in Wermelskirchen - ein Zweckverbund der Städte Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen - und Wipperfürth können nicht eingehalten werden. Der Schuljahresbeginn 2015 war einst als Planungsziel formuliert, dann Schuljahreshalbjahr Februar 2016. Jetzt wird frühestens zum Schuljahr 2016/17 eine Fusion angepeilt. Das erklärte der Wermelskirchener Schuldezernent Jürgen Graef in der Zweckverbandsversammlung. Der Grund: Es ist noch keine Einigung darüber erzielt worden, in welcher rechtlichen Form die künftige Schule wirken wird.

Zurzeit findet ein Abstimmungsprozess mit Rhein-Berg statt. Die Kreisverwaltung muss mit ins Boot geholt werden, weil eigentlich die Kreise die Schulträger dieser Berufskollegs sind - in Oberberg trifft das mit der Schule in Wipperfürth zu, für die Nordkreise Oberberg und Rhein-Berg aber gibt es einen Zweckverband, der von den den drei bergischen Kommunen getragen wird. Da gibt es viele Fragen seitens des Rheinisch-Bergischen Kreises zu klären - und das hält auf. Bei einem weiteren Treffen hoffe man, einen Schritt weiterzukommen, hieß es in der Zweckverbandsversammlung.

Rechtlich gibt es zwei Möglichkeiten: Der Rheinisch-Bergische Kreis überlässt dem Oberbergischen Kreis das "Mandat" - Wermelskirchen würde dann zur Dependance. "Wermelskirchen könnte, emotional gefühlt, hinten rüberfallen", gab Graef die Stimmung wieder. Die andere Lösung sieht die rechtliche Selbstständigkeit als Zweckverband - mit Vorsteher, Geschäftsführung, Zweckverbandsversammlung. Der Kostenaufwand beim Zweckverband wäre höher, sagte Graef.

Er sprach sich trotzdem für diese Zweckverbandslösung aus. Eine mögliche Sorge könnte sein: Oberberg und die Schulleitung könnten die Bildungsgänge nach Wipperfürth ziehen. Der Schuldezernent vertritt den Standpunkt, dass es letztlich egal sei, welche Schulform gewählt würde: "Wir brauchen schnellstens eine Lösung. Das ist wichtig." Keine Entscheidung hieße, man laufe ins offene Messer, denn die beiden Berufsschulen können in Zukunft allein nicht mehr bestehen, wohl aber im Verbund.

Graef wies daraufhin, das aufgrund der Zeitschiene ein Ergebnis her müsse. Eine Zweckverbandslösung (Rhein-Berg und Oberberg) mit einem Berufskolleg und zwei Standorten sei möglich. Die Pro- Forma-Bedenken, die Graef äußerte, zerstreute die Wermelskirchener Schulleiterin Sylvia Wimmershoff. Sie ist kommissarische Schulleiterin in Wipperfürth, ihr Stellvertreter ist Thilo Mücher (Wermelskirchen). "Die Schulleitung kommt vom Berufskolleg Bergisch Land. Da wird Wermelskirchen nicht hintenüber fallen", sagte sie. Das glaubt auch Graef letztlich nicht: "Auf Schulebene gibt es keine Probleme, eher auf Verwaltungsebene." Graef machte noch einmal deutlich, wie wichtig der Standort des Kollegs in Wermelskirchen sei. Der Schwerpunkt sei die duale Ausbildung. Ohne das Berufskolleg gebe es erhebliche Nachteile für die heimische Wirtschaft. Mit einem neuen Zweckverband sei es problemlos möglich, den Schulstandort wenigstens zehn Jahre zu halten.

Wimmershoff erklärte den politischen Vertretern, dass es der Schulleitung egal sei, welche rechtliche Schulform gewählt würde - "Hauptsache, es geht bald los. Wir warten drauf."

(RP)
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