Hückeswagen Körper und Psyche stärken

Hückeswagen · Michael Berg hat ein besonderes Hobby: Der Hückeswagener betreibt seit fast 20 Jahren Kickboxen. Zudem ist er Vorsitzender des Boxclubs Wipperfürth, der auch 15 Mitglieder aus der Schloss-Stadt hat.

 Für den Leiter der Radevormwalder Provinzial-Geschäftsstelle Michael Berg ist Kickboxen ein guter Ausgleichssport zum Beruf. Der Hückeswagener trainiert nicht nur im Boxclub Wipperfürth, er ist auch dessen Vorsitzender und Geschäftsführer.

Für den Leiter der Radevormwalder Provinzial-Geschäftsstelle Michael Berg ist Kickboxen ein guter Ausgleichssport zum Beruf. Der Hückeswagener trainiert nicht nur im Boxclub Wipperfürth, er ist auch dessen Vorsitzender und Geschäftsführer.

Foto: Michael Berg

Um nicht Opfer einer Vergewaltigung oder einer anderen Straftat zu werden, setzen immer mehr Mädchen und Frauen auf Selbstverteidigung. Viele gehen zum Judo, andere wiederum probieren es mit Kickboxen. Auch wenn Michael Berg es nicht so gerne sieht, wenn Frauen gegeneinander kämpfen, wirbt er doch für seine Sportart als sinnvolle Möglichkeit der Selbstverteidigung: "Sie stärkt das Selbstbewusstsein", argumentiert der 40-Jährige. So sind unter den rund 90 Mitgliedern des 1978 gegründete Boxclubs Wipperfürth viele weiblich. "Vor einigen Jahren hatten wir noch überhaupt keine Frauen im Verein", berichtet der Hückeswagener.

Nach Training wie neugeboren

Als Kind und Jugendlicher spielte Berg Tischtennis im TBH. Über seine Freunde fand er dann 1993 zum Kickboxen. Am meisten gefällt ihm bei diesem Sport die Vielfältigkeit. "Beim Kickboxen trainiert man Ausdauer und Kraft", sagt Berg. Außerdem könne man seine Grenzen austesten und sich nach einem anstrengenden Arbeitstag gut abreagieren. "Nach dem Training fühle ich mich jedes Mal wie neugeboren", erzählt der 40-Jährige lächelnd.

Den Kampfsport übt der Hückeswagener, der in Radevormwald eine Provinzial-Geschäftsstelle leitet, nur in seiner Freizeit aus. An Wettkämpfen hat Berg noch nie teilgenommen: "Ich kann es mir nicht erlauben, mit blauen Flecken und Verletzungen, die ich vom Kampf bekomme, zur Arbeit zu kommen", sagt er. Seriosität sei in seinem Beruf nunmal sehr wichtig.

Auch für Kinder bietet der Boxclub Wipperfürth ein regelmäßiges Training an (s. Info). Optimal ist es nach Aussage des Vorsitzenden, wenn die Kinder zwischen zwölf und 15 Jahren mit dem Boxen anfangen. Zwar lernen auch jüngere Kinder im Boxverein Selbstverteidigungstechniken, doch beschränkt es sich für sie zunächst darauf. "Für Infights sind die Kinder noch zu jung", findet Berg.

Seit etwa zwölf Jahren zieht es auch Mädchen und Frauen in den Boxclub Wipperfürth. Meistens bringen sie noch eine Freundin mit, um nicht alleine trainieren oder gegen Männer kämpfen zu müssen. Als Auslöser für das weibliche Interesse vermutet Michael Berg die Erfolge der mehrfachen Weltmeisterin Regina Halmich, durch die das Frauenboxen bekannt wurde.

"Konflikte friedlich lösen"

Obwohl Boxen und Kickboxen Kampfsportarten sind, bei denen es auch einmal härter zur Sache geht, ist Michael Berg grundsätzlich gegen Gewalt. Er rät: "Gewalt sollte man nur im äußersten Notfall anwenden. Dann möglichst nur einmal zuschlagen und weglaufen." Zunächst müsse immer versucht werden, einen Konflikt verbal und friedlich zu lösen.

Wer aber meint, das Boxtraining als Grundlage für Prügeleien in der Freizeit nutzen zu können, hat bei dem Hückeswagener Vorsitzenden des Boxclubs Wipperfürth schlechte Karten. So wollte sich dort einjunger Mann "fit machen" für Kämpfe mit Fußball-Hooligans in Köln. "Wir haben ihn aus dem Verein herausgeworfen", sagt Berg.

(RP/ac)
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