Keine Karnevalspartys in den Kneipen der Schloss-Stadt Kneipen-Karneval in abgespeckter Form

Hückeswagen · Die drei Gaststätten in der Innenstadt – „Alter Markt“, Kolpinghaus und „Kö 3“ – kündigen für die Karnevalstage Deko, Musik und längere Öffnungszeiten an. In Wipperfürth kann dagegen in zwei Gaststätten und der „Alten Drahtzieherei“ richtig Party gemacht werden.

 Im „Alten Markt“ ist es Tradition, den Gastraum am 5. Februar karnevalistisch zu schmücken. Daran hat sich Wirt Philip Roerdink-Veldboom auch in diesem Jahr gehalten – trotz Pandemie.

Im „Alten Markt“ ist es Tradition, den Gastraum am 5. Februar karnevalistisch zu schmücken. Daran hat sich Wirt Philip Roerdink-Veldboom auch in diesem Jahr gehalten – trotz Pandemie.

Foto: Heike Karsten

Die Schloss-Stadt ist zur diesjährigen Karnevalszeit weder eine Brauchtumszone, wie das in Köln der Fall ist, noch die Karnevalshochburg der Jecken. Wer dennoch Lust auf Gesellschaft, ein paar „Helle“ und kölsche Stimmungsmusik hat, wird sich über das Programm der drei verbliebenen Gaststätten in der Innenstadt freuen.

Das Kolpinghaus, der „Alte Markt „und auch das „Kö 3“ haben sich auf Altweiber, Karnevalssamstag und den Rosenmontag vorbereitet, wenn auch nur in abgespeckter Form. Denn neben dem fast normalen Kneipenbetrieb wird es in der Schloss-Stadt zum zweiten Mal in Folge keine karnevalistischen Veranstaltungen geben – weder die Kinder-Tanzparty im Kolpinghaus, noch die Frauensitzung der Katholischen Frauen (kfd) und auch nicht den Rosenmontagszug „Rä-Te-Ma-Teng“.

Und die Wirte in Hückeswagen sind weiterhin verhalten, immerhin gilt derzeit in der Gastronomie noch die 2G-plus-Regel. Die Lockerungen auf 3G – und damit einen Schritt Richtung Normalität – tritt erst am 4. März in Kraft – zu spät für ausgelassene Karnevalspartys. Kolpinghaus-Wirt Walter Milone will kein Risiko eingehen. „Wir werden den Saal an Karneval nicht öffnen“, kündigt er an. Im Gastraum im Erdgeschoss hingegen darf gefeiert werden. Küche und Ausschank werden an allen Tagen zu den gewohnten Zeiten geöffnet sein.

Das „Kö 3“ an der Kölner Straße will zu Weiberfastnacht heute, Donnerstag, wie auch zu Rosenmontag, 28. Februar, bereits um 11 Uhr öffnen. „Tanzen geht zwar nicht, aber Karnevalsmusik wird auf jeden Fall laufen“, kündigt Pächterin Aferdita Shala an. Für die Gastronomin sind die Karnevalstage ein fester Bestandteil im Jahreskalender. „Wir kommen ja aus einem rheinischen Karnevalsgebiet“, sagt die Wirtin, die zuvor viele Jahre die Gaststätte „Zur Ratsstube“ in Leichlingen betrieben hatte.

Karnevalsdekoration in Form von meterlangen, bunten Girlanden durchziehen schon seit dem 5. Februar die Gaststätte „Zum alten Markt“ an der Marktstraße. Wirt Philip Roerdink-Veldboom erklärt: „Es ist Tradition, dass wir zum Geburtstag von Onkel Rheinhold die Kneipe für Karneval dekorieren.“ 1968 erwarben der mittlerweile verstorbene Reinhold Roerdink-Veldboom sowie sein Bruder Manfred und dessen Ehefrau Brigitte die „Krone“ und bauten das Hotel „Zum alten Markt“ um. Die Gäste können sich seitdem auf die karnevalistische Dekoration der Gaststube verlassen – auch in Pandemie-Zeiten.

Ein Weg zum Feiern findet sich immer. So wurden im Lockdown 2021 kurzerhand die Fenster der Gaststätte geöffnet und die Marktstraße mit Karnevalsmusik beschallt. In diesem Jahr werden die Gäste im „Alten Markt“ zu den normalen Öffnungszeiten ab 16 Uhr bewirtet. Für die strengen Coronaschutz-Regeln, die bei Tanzpartys gelten, hat Philip Roerdink-Veldboom keine Kapazitäten frei. Zur Kontrolle von 2G-plus-plus – also geimpft, genesen, geboostert und mit tagesaktuellem Test – müsste der Gastronom eine zusätzliche Person für die Kontrolle einstellen. „Das würde sich für uns nicht lohnen“, räumt er ein.

Wem das als Feierangebot nicht ausreicht, wird auf die Nachbarstadt Wipperfürth ausweichen müssen, die seit jeher an den Karnevalstagen eine harte Konkurrenz zur Schloss-Stadt darstellt. Zwei Gaststätten in der rheinisch-bergischen Karnevalshochburg planen derzeit eigene Karnevalsveranstaltungen: Im „Brauhaus“ am Marktplatz sollen unter Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzregeln bis zu 250 Personen feiern und auch tanzen dürfen. Geöffnet hat die Kneipe von Altweiber bis Karnevalssamstag ab 16.11 Uhr, und Sonntag, 27. Februar, ab 15.11 Uhr. An Weiberfastnacht und Karnevalssonntag kann auch im Ratskeller am Marktplatz geschunkelt werden. 400 bis 500 Personen sollen dann in den Innenräumen und im zusätzlich aufgestellten Zelt Platz finden. Wer die Karnevalsparty im Ratskeller besuchen will, braucht eine Eintrittskarte.

Eine limitierte Anzahl an Eintrittskarten (maximal 400) verkauft auch das Kulturzentrum „Alte Drahtzieherei“ an der Wupperstraße für seine Karnevalsparty „Ganz schön jeck“ am Samstag, 26. Februar, 20.11 Uhr.

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