Hückeswagen Knapp an Katastrophe vorbei

Hückeswagen · Ein Brand verwüstete gestern Nacht den Keller des Hauses Peterstraße 45. Menschen wurden durch viel Glück nicht verletzt. Hausbewohner waren durch ein Knistern aufgewacht und hatten die Feuerwehr alarmiert.

Donnerstagmorgen, kurz nach halb Drei. Ein Bewohner des Hauses Peterstraße 45 wird, wie Stadtbrandinspektor Karsten Binder rund zwölf Stunden später erzählen soll, von einem merkwürdigen Geräusch wach. Er geht dem Knistern bis ins Erdgeschoss nach. Als er dort die Kellertür öffnet, hinter der er das Geräusch vermutet, schlagen ihm Flammen entgegen: Der Keller brennt! Er weckt sofort die übrigen Bewohner des Mehrfamilienhauses in direkter Nachbarschaft des Baubetriebshofes — zwei Familien wohnen hier noch —, dann wählt er den Notruf der Feuerwehr.

Meterhohe Flammen

Der geht um 2.38 Uhr bei der Rettungsleitstelle ein. Als die Feuerwehr wenige Minuten später mit dem ersten Trupp eintrifft, schlagen auch ihr die Flammen entgegen. "Rund eineinhalb bis zwei Meter hoch", berichtet Binder. 38 Einsatzkräfte der Löschgruppen Herweg und Holte sowie des Löschzugs Stadt kämpfen bis kurz vor Sechs am Morgen gegen den Brand und vor allem den beißenden Qualm. "Die Rauchentwicklung war so stark, dass wir 15 Mann unter Atemschutz einsetzen mussten", sagt der Wehrführer. Mit zwei Stahlrohren rücken die Einsatzkräfte dem Feuer zu Leibe. Als das gelöscht ist, werden im Keller und im Haus Hochleistungslüfter aufgestellt, damit sich der Rauch schnell verzieht. Fast wird noch die unbewohnte Wohnung direkt über dem Brandherd im Keller in Mitleidenschaft gezogen. Doch ein Übergreifen der Flammen kann die Feuerwehr rechtzeitig verhindern.

Während der Löscharbeiten muss die Peterstraße eine Zeit lang komplett gesperrt werden: Die Polizei riegelt die zu dieser Zeit nur wenig befahrene Bundesstraße zwischen 3 und 4.30 Uhr ab.

Durch die Aufmerksamkeit eines Bewohners kommt niemand aus dem Haus zu Schaden. Ob sie ihre Wohnungen aber noch einmal beziehen werden, scheint eher fraglich. Denn durch die Rauchentwicklung dürften sie fürs Erste nicht bewohnbar sein, und bis Ende Mai soll sowieso der letzte Mieter ausgezogen sein, berichtet auf BM-Anfrage Bauamtsleiter Andreas Schröder. Der Grund: Die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte (OGB), die den Baubetriebshof, um daraus ein Heim für Demenzkranke zu machen, hat auch dieses Gebäude. Das Haus wird voraussichtlich Ende des Jahres abgerissen (Schröder: "Die Genehmigung ist bereits beantragt"). Anschließend will die OGB hier dann ein Freigelände für die Heim-Bewohner errichten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort