Hückeswagen Klingelnberg ist Weltmarktführer bei der Messtechnik

Um 50 Prozent sank im vorigen Jahr die Nachfrage nach Stirnrädern für Windkraftanlagen, die Klingelnberg nach der Übernahme der Firma Höffler in Ettlingen bauen lässt. "Das war nicht zu verkraften", stellte Tomas Kirschenfauth, Vorsitzender der Geschäftsführer, im Gespräch mit der BM klar.

Auch momentan sei der Markt so schlecht wie vorher, weshalb Klingelnberg dieses Geschäft derzeit "auf wesentlich kleinerem Niveau fährt". Der baden-württembergische Standort sei inzwischen so dimensioniert, dass er sich trage.

Dennoch ist Kirschenfauth nicht pessimistisch, was die Stirnräder betrifft. "Die Nachfrage wird irgendwann wieder anspringen, und wir werden mit neuen Produkten angreifen", versicherte er. Die strategische Zielsetzung sei daher nicht in Frage gestellt. Die einzelnen Sparten des Unternehmens waren im vorigen Jahr unterschiedlich erfolgreich. So spricht Kirschenfauth bei den Kegelradmaschinen, dem klassischen Bereich, zwar von einer "guten Auslastung, der Umsatz ist aber nicht so gut". Der Grund: Hauptsächlich liefert Klingelnberg Maschinen für die Autoindustrie — die seien aber kleiner als die für die Nutzmaschinenindustrie und die industriellen Anwendungen.

Die Messtechnik ist ein "wichtiger Bereich" für das Unternehmen, "denn da sind wir Weltmarktführer". Die Zahlen waren 2013 zwar leicht rückläufig, Kirschenfauth bezeichnet sie dennoch als "gut". Denn 2012 sei ein Rekordjahr gewesen. "Und wir können nicht erwarten, das noch einmal zu toppen."

In einem schwierigen Markt befindet sich Klingelnberg zurzeit bei der Kegelradverzahnung. Der Chief Operating Officer (COO) sieht aber, dass sich dieser Geschäftsbereich zum Ende des abgelaufenen Kalenderjahres leicht erholt hat, weil der Schiffsgetriebebereich wieder angezogen hat. "Hier erwarten wir für das kommende Geschäftsjahr eine klare Verbesserung", sagte er.

Zudem will Klingelnberg verstärkt auf den Bereich "After Sales/Service" setzen. Dabei geht es unter anderem um Wartungsverträge und Maschinenüberholungen. Angesichts der zunehmenden Auftragseingänge und der Einsparungseffekte aus der Unternehmens-Restrukturierung von 2013 geht er für das kommende Jahr von "vernünftigen Ergebnissen" aus. Die momentane Situation lasse einen zwar nicht vor Freude hüpfen, "aber ein Aufwärtstrend ist klar ersichtlich".

(büba)
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