Hückeswagen Kleineichen will keine Klapp-Schilder

Hückeswagen · Hoch schlugen die Wellen der Empörung vor genau einem Jahr, als die Stadtverwaltung den Anwohnern von Kleineichen in einer Bürgeranhörung ihr umstrittenes Parkraum-Konzept für die Siedlung präsentierte. Schließlich wären dadurch weitere Parkplätze weggefallen, was nach Meinung der Anwohner die Parknot verschärft hätte.

Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Entschlossen sich doch der Bauausschuss im November und später der Rat, alles beim Alten zu belassen. Dennoch war die Parkplatz-Situation am Donnerstagabend ein Thema bei der Anwohner-Versammlung im Haus Kleineichen, zu der das FDP-Ratsmitglied Gerhard Welp eingeladen hatte.

Welp, selbst Anwohner von Kleineichen, berichtete seinen Nachbarn über den zwölfköpfigen Arbeitskreis, der Alternativen erarbeitet hatte. Für deren Umsetzung wären jedoch Kosten von insgesamt 180 000 Euro angefallen. "Die wären zu 70 Prozent auf die Anlieger übertragen worden", berichtete Welp.

Auf Unverständnis stoßen bei den Anwohnern nach wie vor die 2011 installierten Klapp-Schilder, die bei heftigem Schneefall eine Einbahnstraßenregelung in der Siedlung ausweisen. Die Fahrtrichtung würde aber entgegen der Richtung weisen, die die Anwohner der am Hang gebauten Siedlung bei Glätte nutzen. "Die Schilder wurden noch nie aufgeklappt. Sie müssen wieder weg", fordert Welp. Ein Antrag der FDP sei jedoch vom Stadtrat abgeschmettert worden. Im nächsten Jahr will die Partei einen neuen Versuch starten.

Vor vollendete Tatsachen stellte Welp die rund 30 Nachbarn bei der Ankündigung der neuen Radweg-Rampe. Bereits Samstag beginnen die Baumfällarbeiten für das 38 000 Euro teure Projekte, das die Siedlung von der Unteren Straße aus mit dem Radweg verbinden soll. Viele Anwohner halten die Rampe für reine Geldverschwendung. Der jetzige "Umweg" zum Radweg über die Bevertalstraße betrage nur 200 Meter, lautete der Einwand. "Für das Geld hätte man viele Parkplätze bauen können", warf ein Anwohner ein.

Aufatmen konnten die Hausbesitzer dagegen in Bezug auf die von der Landesregierung geforderten Dichtigkeitsprüfung der Hausanschlüsse. Außerhalb von Wasserschutzgebieten sollen die Kommunen per Satzung selbst eine Regelung treffen. Da Hückeswagen kein Wasserschutzgebiet ist — bis auf den Bereich Scheideweg/Straßweg, der im Einzugsgebiet der Großen Dhünn-Talsperre liegt —, wird die Hausbesitzer die mitunter teure Pflicht zum Kanal-TÜV nicht betreffen. Die Liberalen haben daher einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, der festlegen soll, dass die Stadt keine anderweitige Satzung erhebt, berichtete Welp. "Ich bin ziemlich sicher, dass der Antrag angenommen wird." Beraten wird darüber jedoch erst im Juni.

Schließlich bemängelte Anwohner Heinz Flosbach die für heutige Verhältnisse langsame Internetverbindung in Kleineichen. Nur knapp drei Megabit pro Sekunde kämen in der Siedlung an. "Das ist eine Katastrophe", sagte Flosbach, der das Internet auch beruflich nutzt. Die Ursache sei die Leitung, die nicht mehr hergebe. "Wir können nur abwarten. Der Wettbewerb wird es irgendwann richten", beschwichtigte Gerhard Welp.

(RP/ac)
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