Hückeswagen Kleidertreff stiftet seinen Überschuss

Hückeswagen · Das Spendenaufkommen für den Kleidertreff im ehemaligen Bürgerbad-Restaurant ist ungebrochen groß. 200 Kartons mit nicht benötigter Kleidung wurden an die Auslandshilfe des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden weitergegeben.

 Karton für Karton, etwa 200 insgesamt, transportierten die Flüchtlinge in einer Menschenkette aus dem Keller des Bürgerbads hinauf vor die Tür. Dort wurden die nicht benötigten Kleiderspenden in einen Anhänger verladen. Sie kommen demnächst Hilfebedürftigen in Südosteuropa zugute.

Karton für Karton, etwa 200 insgesamt, transportierten die Flüchtlinge in einer Menschenkette aus dem Keller des Bürgerbads hinauf vor die Tür. Dort wurden die nicht benötigten Kleiderspenden in einen Anhänger verladen. Sie kommen demnächst Hilfebedürftigen in Südosteuropa zugute.

Foto: Schütz

Kaum fuhr der Transit mit Anhänger vor den Seiteneingang des Bürgerbads, standen auch schon die fleißigen Helfer parat. Mehr als zehn männliche Flüchtlinge bildeten eine Menschenkette und beförderten an die 200 Bananenkartons voller Kleidung und Schuhe aus den Kellerräumen zum Transporter. Es dauerte nicht einmal 30 Minuten, da waren alle Kisten verladen und gesichert.

Da die Spendenbereitschaft der Hückeswagener seit der Eröffnung des Kleidertreffs im Februar ungebrochen groß ist, musste nun gehandelt werden, um wieder Platz für Neues zu schaffen. Aussortiert wurden hauptsächlich Kleidung und Schuhe in großen Größen, die den eher schmalen Flüchtlingen nicht passen. "Wir haben Angebot und Nachfrage beobachtet und dabei gemerkt, was gebraucht wird und was nicht", sagte Gerd Schmitz vom Leitungsteam. Kollegin Beate Bröring fügte hinzu: "Wir sind schnell zu der Einsicht gekommen, dass wir das nicht alles an die Flüchtlinge verteilen können."

Die überschüssigen Sachen sollten jedoch weder im Reißwolf landen, noch sollten gewerbsmäßige Händler sich daran bereichern können. "Ein Austausch der Kleidung mit den anderen beiden Kleiderkammern am Ort war ebenfalls nicht möglich. Die haben das gleiche Problem", erläuterte Schmitz. Daher spendete der Kleidertreff nun den großen Überschuss an die FeG-Auslandshilfe - die humanitäre Hilfsorganisation des Bundes Freier evangelischer Gemeinden unterstützt damit Bedürftige in Südosteuropa.

Karl Kobelt, einer der ehrenamtlichen Fahrer der Organisation, holte die Kartons am Donnerstagnachmittag in Hückeswagen ab und brachte sie zum Zentrallager nach Eschenburg-Wissenbach. Wagen und Anhänger waren bis unters Dach voll beladen. "200 Kartons waren angekündigt. Aber ich habe den Eindruck, es sind wesentlich mehr. Ich habe mit dreieinhalb Tonnen die Kapazitätsgrenze erreicht", sagte der ehrenamtliche Mitarbeiter der Auslandshilfe.

Schon Wochen vorher hatten die Helfer des Kleidertreffs Kartons gesammelt und Kleidung sortiert. "Die Geschäfte in Hückeswagen haben uns dabei sehr unterstützt und Kartons gesammelt", zeigte sich Gerd Schmitz dankbar. Was besonders benötigt wird, zeigt die Nachfrage: Überwiegend Männerkleidung und Schuhe in kleineren Größen, sowie Kleidung und Spielzeug für Kinder. Immer gesucht werden auch Kinderwagen, Bobbycars und Fahrräder. "Sinnvoll ist nur Spielzeug, das ohne Erklärung gespielt werden kann, wie Puppen, Tiere oder Bausteine", erklärt Beate Bröring.

Der große Ansturm an Flüchtlingen ist momentan abgeklungen. Nachdem vor einigen Wochen die Asylanträge gestellt werden konnten (die BM berichtete), komme nun jedoch Bewegung in die Aufenthaltssituation, berichtete Schmitz. Einige müssen in ihre Heimat zurückkehren, andere dürfen bleiben und erhalten Wohnungen zugeteilt, die mit dem benötigten Mobiliar eingerichtet werden müssen. Auch dabei helfen die engagierten Hückeswagener - darunter etwa 110 Paten, 20 Deutschlehrer und 30 Kleidertreff-Mitarbeiter.

Dass die Flüchtlingsarbeit in der Schloss-Stadt so gut funktioniert, liege an der guten Vernetzung über die Initiative "Weitblick", ist Schmitz überzeugt. So kamen am Donnerstag, motiviert von ihren Deutschlehrern, besonders viele männliche Flüchtlinge, um tatkräftig beim Verladen mitzuhelfen.

(heka)
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