Hückeswagener spenden für kleine Ukrainer Kleiderkammer sammelt Kindersachen

Hückeswagen · Am Montagvormittag nahmen die „Kammerzofen“ Spenden für Geflüchteten aus der Ukraine entgegen. Die Hückeswagener hatten wieder viel gegeben – am Mittwoch soll es verteilt werden.

  Die „Kammerzofen“ (v.l.) Heike Frie, Gaby Vollbrecht, Justine Wons und Margarete Deja sammelten Kindersachen für Geflüchtete aus der Ukraine.

Die „Kammerzofen“ (v.l.) Heike Frie, Gaby Vollbrecht, Justine Wons und Margarete Deja sammelten Kindersachen für Geflüchtete aus der Ukraine.

Foto: Jürgen Moll

Die Stimmung in den so lange nicht genutzten Räumlichkeiten der Kleiderkammer der katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt ist am Montagvormittag beinahe ausgelassen. Die liebevoll „Kammerzofen“ genannten Helferinnen rund um Gaby Vollbrecht sortieren die von den Hückeswagenern gespendeten Kleidungsstücke – vor allem Kinderkleidung. Sie sollen morgen, Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, an Geflüchtete aus der Ukraine abgegeben werden, die in Hückeswagen untergekommen sind. 

Die Handgriffe sitzen, die einzelnen Teile werden kurz auf Zustand und Größe überprüft, dann gefaltet oder auf kleine Kleiderbügel gehängt. Kaum zu glauben, dass die Frauen zuletzt vor gut zwei Jahren in dieser Runde zusammengearbeitet haben. „Aber die Handgriffe, die verlernt man doch nicht“, sagt eine der Frauen amüsiert.

Aber auch jede Menge Kinderspielzeug ist schon abgegeben worden und wird nun sortiert. Für Gaby Vollbrecht ist es nicht ganz der erste Einsatz. „Ich habe ja mehrere Touren ins Ahrtal gemacht, um dort Spenden abzugeben. Das war natürlich mit dem Vorstand abgesprochen und sollte auch dazu dienen, unser Lager etwas zu leeren“, sagt sie. Denn wie Gaby Vollbrecht richtig vorausgesehen hat, ist die Spendenbereitschaft der Menschen in der Schloss-Stadt so groß, dass dieses Lager sehr schnell wieder voll sein würde. „Trotzdem hätte ich nicht mit einer so großen Zahl von Spenden gerechnet“, sagt sie. Gleich zu Beginn der Aktion am Montagmorgen war eine Frau mit zehn Umzugskartons voller Kinderkleidung gekommen. „Sie hat sogar die jeweiligen Größen auf die Kartons geschrieben“, berichtet eine Helferin begeistert.

Offiziell geöffnet hat die Kleiderkammer erst wieder ab Samstag, 7. Mai. „Diakon Burkhard Wittwer hat uns aber gefragt, ob wir vorher etwas für die Menschen aus der Ukraine machen könnten“, sagt Gaby Vollbrecht.

Ein Grund, warum so viel gespendet wird, ist sicherlich die Treue zur Institution Kleiderkammer. Allerdings hätten die nicht mehr gebrauchten Kleidungsstücke auch bei den Ukraine-Sammelaktionen in den Schulen, bei der Islandtafel oder natürlich auch bei den Altkleidercontainern abgegeben werden können. „Aber gerade bei den Containern geben unsere Spender gar nicht gerne ab. Das habe ich jetzt schon sehr oft gehört – lieber lassen sie die Tüten und Kisten mit den Kleidern im Keller stehen, bis wir wieder geöffnet haben“, erzählt Gaby Vollbrecht. Denn obwohl die Container vom DRK betrieben würden, sei die Sorge groß, dass die gespendeten Kleider dort eher geschreddert als verteilt würden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort