Waldjugendspiele Grundschüler lernen den Wald kennen
Hückeswagen · Ab in den Wald, heißt es zum neunten Mal für die Hückeswagener Grundschüler. Im Zuge der Waldjugendspiele können die Viertklässler den Wald und seine Besonderheiten mit allen fünf Sinnen erfahren.
Aus welchem Baum werden Eisstiele gemacht? Die Viertklässler der Erich-Kästner-Schule beraten sich zunächst, sind sich dann aber sicher. Die Buche muss es sein. „Das ist richtig“, sagt Förster Marvin Stiehl. An seiner Station klärt er die Grundschüler über verschiedene Baumarten auf. Danach folgt ein Quiz. „Die Buche eignet sich dafür, weil sie keinen Geschmack abgibt. Ihr wollt ja nicht, dass euer Eis nach Harz schmeckt“, erklärt er.
Am Dienstagmorgen sind insgesamt zwölf Schülergruppen der Hückeswagener Grundschulen im Waldstück an der Schnabelsmühle unterwegs. Im Zuge der Waldjugendspiele entdecken sie spielerisch den Wald und seine Bewohner. Förster von Wald und Holz NRW und Mitarbeiter des Wupperverbandes haben ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Auf einer Strecke von etwa drei Kilometern erfahren die Grundschüler an zwölf Stationen, was den Wald so besonders macht. Für alle richtig gelösten Aufgaben gibt es Punkte. Am Ende gehen die „Schnellen Eulen“ der Klasse 4b der Grundschule Wiehagen als Sieger hervor. Sie dürfen einen ausgestopften Eichelhäher mitnehmen. Bürgermeister Dietmar Persian und die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler beglückwünschen alle Schulklassen zu ihren tollen Leistungen.
Mitten im Fichtenwald hat Förster Stefan Springer seine Station errichtet. Er hat einen kleinen Stamm in Scheiben geschnitten, die Schüler sollen ihn wieder zusammensetzen, was keine leichte Aufgabe ist. Acht Minuten Zeit haben die Kinder der Löwengrundschule dafür. Am Ende schaffen sie es immerhin, sechs der elf ähnlich aussehenden Scheiben in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Ein paar Stationen weiter hängen an einer Schnur kleine Säckchen. Die Kinder der Grundschule Wiehagen machen sich daran, die Gegenstände in den Säckchen zu ertasten. Kastanien, Eicheln, Steine, Tannenzapfen erraten die Schüler. Nur im letzten Säckchen versteckt sich etwas Eigenartiges. Ein langgezogenes „Ieh!“ macht die Runde, als die Lehrerin die Lösung bekannt gibt: Tierknochen, auch die gehören zum Wald.
Beim Anblick von Sägen, Axt und Kettensäge an Förster Bernhard Priggels Station ist Vorsicht angesagt. „Darum trägt unser Forstwirt hier auch besondere Schutzkleidung“, erklärt Priggel. Dazu gehören Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe, eine Hose mit Schnittschutz und ein Helm mit Gehörschutz. Priggel erklärt den Schülern, wie sich das Bäumefällen in den vergangenen 100 Jahren grundlegend verändert hat.
Zum Schluss dürfen sich die Schüler beraten, wie viele Sekunden es dauert einen kleinen Stamm mit der Kettensäge durchzusägen. Forstwirt Nikolai Schäfer schreitet zum Beweis: Unter staunenen Blicken schneidet er in nur zwei Sekunden eine Scheibe des Stammes ab.