Heisser Draht Kein Spielplatz für Wupperaue möglich

Hückeswagen · Ira Reichel wünscht sich mehr und größere Spielplätze im Stadtzentrum. Die Mutter von zwei Kindern regte am "Heißen Draht" an, die Wupperaue mit Spielgeräten zu bestücken. Das geht jedoch nicht – weil das ein Überschwemmungsgebiet ist.

 Viele zerbrechen sich in Hückeswagen darüber den Kopf, wie die Wupperaue für die Freizeitgestaltung attraktiver gestaltet werden kann. Doch zu berücksichtigen ist dabei der Hochwasserschutz. Basketballkörbe könnten dort aber errichtet werden – wenn sich denn Sponsoren dafür finden lassen.

Viele zerbrechen sich in Hückeswagen darüber den Kopf, wie die Wupperaue für die Freizeitgestaltung attraktiver gestaltet werden kann. Doch zu berücksichtigen ist dabei der Hochwasserschutz. Basketballkörbe könnten dort aber errichtet werden – wenn sich denn Sponsoren dafür finden lassen.

Foto: Jürgen Moll

Ira Reichel wünscht sich mehr und größere Spielplätze im Stadtzentrum. Die Mutter von zwei Kindern regte am "Heißen Draht" an, die Wupperaue mit Spielgeräten zu bestücken. Das geht jedoch nicht — weil das ein Überschwemmungsgebiet ist.

Wenn im August die Profisportler wieder beim Sommerbob-Rennen durch die Altstadt fahren, dürfte das zumindest bei einer Hückeswagenerin nicht auf Gegenliebe stoßen. Denn Ira Reichelt wünscht sich von der Stadt sehnlichst neue Spielplätze. "Statt Geld für den Sommerbob auszugeben, sollte die Stadt in Spielgeräte investieren", fordert die Mutter von zwei sieben Jahren und fünf Monate alten Kindern.

Im Innenstadtbereich gibt es bereits zwei Spielplätze — einen an der Goethestraße, der andere am Schwarzen Weg. Doch die sind der Hückeswagenerin "zu klein". Auf der großen, immer noch ungenutzten Wiese der Wupperaue nahe des Klingelnberg-Parkplatzes wäre hingegen reichlich Platz vorhanden, um eine Spiellandschaft für Kinder zu errichten. "Ich weiß, dass dieser Bereich schon mal von der Wupper überschwemmt wird", sagt Ira Reichel. Aber man könne ja Spielgeräte aus Kunststoff nehmen.

Doch ihr Wunsch wird kaum in die Realität umgesetzt werden können. Denn Bauamtsleiter Andreas Schröder bestätigt: "Die Wupperaue ist Überschwemmungsgebiet. Und alles, was den Abfluss oder die Fließrichtung des Wassers behindert, darf dort nicht gebaut werden", sagt er mit Verweis auf Paragraf 78 des Wasserhaushaltsgesetzes (s. Kasten). Zudem würden ein Hochwasser Sedimente und Müll in den Klettergerüsten und Seillandschaften hinterlassen. Dazu würde das abfließende Wasser den Fallschutz (Rindenmulch) und den Sand aus dem Sandkasten wegschwemmen.

Wäre denn der Etapler Platz, der ab dem Frühjahr im Zuge des Neubaus auf dem ehemaligen Raiffeisen-Gelände umgestaltet wird, eine Alternative für neue Spielgeräte? "Auf gar keinen Fall! Das wäre viel zu gefährlich", unterstreicht Schröder. Denn dort kann auch nach dem Umbau bis zu 50 Kilometer in der Stunde gefahren werden. "Und wir haben hier eine hohe Fahrzeug-Frequenz", berichtet der Bauamtsleiter. Zu den Geschäftszeiten wird jeder Parkplatz im Durchschnitt drei Mal in der Stunde belegt.

Er verweist auf den Spielplatz am Schwarzen Weg. Der sei zwar nicht sonderlich groß. "Dafür haben wir ihn im Zuge der Bauarbeiten an der Alten Ladestraße ganz neu hergerichtet", sagt er.

Was die Wupperaue betrifft, so kann sich Schröder allerdings die Errichtung von Basketball-Spielfeldern vorstellen. Solche hatte die SPD-Fraktion "zur weiteren Steigerung der Attraktivität der Wupper-aue" im Herbst ins Gespräch gebracht. "Wir haben vom Planungsausschuss den Auftrag erhalten, uns Gedanken dazu zu machen. Und das tun wir", berichtet der Bauamtsleiter. Die konkreten Ergebnisse sollen in der nächsten Sitzung am 13. Februar vorgestellt werden.

Möglich sei, auf der Wiese Spielflächen anzulegen und Hülsen für die Korbstangen einzulassen — das stünde dem Hochwasserschutz nicht im Wege, versichert Schröder. Sollten die Basketballanlagen jedoch tatsächlich realisiert werden, müssten sich Sponsoren finden. Die Stadt hat die Mittel dafür nicht.

Übrigens: Die Stadt investiert in die Sommerbob-Veranstaltung laut Schröder lediglich Personalkosten.

(RP)
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