Hückeswagen Kaum noch Hoffnung auf Rettung bei Magna

Hückeswagen · IG Metall und Betriebsrat befürchten das Schlimmste für die Firma Magna Powertrain im Industriegebiet Winterhagen-Scheideweg. Ihrer Ansicht nach wird der Standort nicht zu retten sein, falls die Geschäftsleitung ihren Kurs nicht noch ändern wird. Nachdem vergangene Woche eine Betriebsversammlung ohne konkrete Aussagen der Geschäftsleitung geblieben war, gab es gestern die nächsten Gespräche. "Mit wenig Inhalt, aber der Erkenntnis, dass wir hier zur Schlachtbank geführt werden sollen", sagt Marko Röhrig, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Remscheid-Solingen.

Die Antworten auf die Fragen von Betriebsrat und IG Metall ließen auf reine Profitgier schließen. Dabei sei das Werk profitabel. "Aber die Verantwortlichen sehen die Firma als Bank. Die Erwartungshaltung ist viel zu hoch, die rechnen uns hier kaputt", sagt er. Wenn es sich um Produkte handele, die am Markt ein Alleinstellungsmerkmal hätten, dann wäre die Vorgehensweise vielleicht gewinnbringend, aber technisch ausgereifte Produkte, wie sie in Hückeswagen hergestellt werden, sind so auf dem Markt nicht konkurrenzfähig.

An den nächsten Gesprächstermin am 6. Oktober knüpft Röhrig keine großen Erwartungen. "Ich glaube nicht mehr an Antworten, sondern es wird weiteres Rumgeeiere geben. Aussagen zum Standort werden wir kaum erhalten", sagt er. Die IG Metall gehe davon aus, dass es Ziel von Magna Powertrain ist, den Standort in Hückeswagen zu schließen. Das sorgt dafür, dass die Stimmung unter den Mitarbeitern immer schlechter wird.

"Wir sind alle nicht sehr glücklich", sagt der Betriebsratsvorsitzende Sven Krzoska. Die Belegschaft sei bereit, über gewisse Dinge zu sprechen, "aber wir werden hier in massiver Weise kaputt gerechnet", sagt er. In den kommenden Tagen sollen weitere Schritte mit der IG Metall besprochen werden.

(RP)
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