Hückeswagen Karriere-Start bei Aldi mit der Bestnote

Hückeswagen · Den Lebensmitteldiscounter Aldi bringt man im Allgemeinen eher mit günstigen Schnäppchen in Verbindung als mit einem Sprungbrett für die eigene Karriere. Etwas anders sieht das aus Sicht von Bianca Neumann aus: Für die junge Frau war der Discounter Ausbildungsbetrieb und damit Startpunkt für das weitere Berufsleben – das inzwischen unter den besten Vorzeichen steht.

 Von der IHK Oberberg (links Geschäftsführer Michael Sallmann) gab's die Note Eins, von Bürgermeister Uwe Ufer (r.) den Sekt für Bianca Neumann.

Von der IHK Oberberg (links Geschäftsführer Michael Sallmann) gab's die Note Eins, von Bürgermeister Uwe Ufer (r.) den Sekt für Bianca Neumann.

Foto: Dö

Den Lebensmitteldiscounter Aldi bringt man im Allgemeinen eher mit günstigen Schnäppchen in Verbindung als mit einem Sprungbrett für die eigene Karriere. Etwas anders sieht das aus Sicht von Bianca Neumann aus: Für die junge Frau war der Discounter Ausbildungsbetrieb und damit Startpunkt für das weitere Berufsleben — das inzwischen unter den besten Vorzeichen steht.

Vor zwei Jahren hatte die 21-jährige Hückeswagenerin ihre Ausbildung zur Verkäuferin bei Aldi in Radevormwald begonnen. Vor Kurzem legte sie nun ihre Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) ab — mit der Bestnote "sehr gut". Damit ist sie eine von insgesamt 64 Auszubildenden aus dem Oberbergische Kreis, die von der IHK Köln für ihre Leistungen geehrt wurden.

IHK-Geschäftsführer Michael Sallmann und die Leiterin der Aus- und Weiterbildung, Regina Bültmann-Jäger, touren derzeit mit "ihren Besten" durch die 13 Städten und Gemeinden des Kreises. Gestern waren sie zu Gast bei Bürgermeister Uwe Ufer im Schloss, der für Bianca Neumann lobende Worte fand. "Es ist toll, wenn junge Leute etwas Außergewöhnliches leisten. Sie machen damit vielen anderen Menschen Mut", sagte Ufer.

Bianca Neumann möchte sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern hat sich schon die nächsten Ziele gesteckt: In kommenden Jahr wird die 21-Jährige ihre Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel fortführen. Zur Zeit absolviert sie dafür ein Arzneimittel-Seminar, flapsig auch "Kräuterschein" genannt, um die Kunden auf diesem Sektor fachkundig beraten zu können.

In den zurückliegenden Jahren haben sich die Einkaufsatmosphäre und das gesamte Umfeld auch bei den Discountern erheblich geändert. Nur kassieren und einräumen: Das gehört der Vergangenheit an, hat Bianca Neumann in der Ausbildung erfahren. "Der Kunde wird wieder als Mensch wahrgenommen", meinte dazu Uwe Ufer. Auch die Zeiten der blauen Aldi-Arbeitskittel sind längst vorbei. "Obwohl ich die jetzigen Halstücher auch schrecklich finde", sagt Bianca Neumann lachend.

Mit ihrer bisherigen Ausbildung ist die Einser-Absolventin hoch zufrieden. Michael Sallmann: "Aldi und auch Lidl sind sehr gut Ausbilder, die Anforderungen stellen, aber auch eine Menge an Unterstützung gewähren." Das Lernen ist der jungen Frau nicht schwer gefallen. "Das liegt mir einfach und lief frei von der Hand", sagte Neumann gestern. Ihre Ziele nach der nächsten Prüfung sind schon abgesteckt: "Ich möchte übernommen werden und sehr gerne als Vertretungskraft des Filialleiters arbeiten." Das Führen einer eigenen Filiale ist das langfristige Ziel der jungen Frau.

Für die Unternehmen wird es derweil schwieriger, gute Auszubildende zu finden. "Nach dem Doppel-Abiturjahrgang 2013 wird die Zahl an Bewerbern rapide einbrechen", glaubt Regina Bültmann-Jäger.

(RP/ac)
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