Hückeswagen Kaikias-Trio bietet eine selten gehörte Besetzung

Hückeswagen · Das vierte Schlosskonzert in der 50. Saison seit dem Beginn des niveauvollen Musizierens im Heimatmuseum im April 1966 stand unter dem Thema "Mondnacht". Dies musikalisch umsetzen sollten drei junge Solisten. Sie werden in der Elite-Auswahl des Deutschen Musikrats gefördert.

In selten gehörter Besetzung mit Oboe, Horn und Klavier wurde das Kaikias-Trio nicht nur dem hohen Anspruch gerecht, sondern wies nach, wie introvertiert in Form, Färbung und ausgereifter Technik die Komposition stark empfundener Hörgenuss entstehen kann.

Die jungen Künstler haben in ein Auswahlverfahren zusammengefunden. Der Mainzer Oboist Juri Schmahl, seit zwei Jahren Mitglied im European Union Youth Orchestra, der Oldenburger Waldhornist Kristian Katzenberger, der seit 2014 das Pult des stellvertretenden Solo-Hornisten bei den Bamberger Symphonikern besetzt, und schließlich der überzeugend-virtuose Pianist Philipp Heiß aus Augsburg hatten für das Publikum ein selten eingesehenes Notenbuch aufgeschlagen.

Schon in den beiden Vivace-Sätzen der eröffnenden f-Moll-Serenade von Robert Kahn für das komplette Trio musste der Eindruck entstehen, dass in den Traum von lauschiger Mondnacht hier und dort Gewitter-Einbrüche nicht ausbleiben können.

Die Reverenz galt im wechselnden Duo-Musizieren gleich zweimal Robert Schumann. Zum einen begann die Romantik-Pur-Faszination mit den bekannten drei Romanzen für Oboe und Klavier. Zum anderen durfte die Haut Bois pausieren, und zum ausgereiften Klavierspiel kam jetzt eine wolkenzerfetzende Mondnacht-Phase für das Horn. Kristian Katzenberger gab beifügend Instrumenten-Kunde: "So klangen Waldhörner, als sie noch nicht mit Ventilen ausgestattet waren", und die Hörer konnten Naturtöne, ausschließlich von Lippen- und Stopftechnik beeinflusst, nachempfinden.

Die im Original eigentlich der Violine zugeschriebenen drei Romanzen von Clara Schumann wurden im Samstagkonzert von für Oboe und Klavier aufgeführt. Zweifelsohne als Konzert-Höhepunkt konnte das Trio in D-Dur für Oboe, Horn und Klavier des Grazers Heinrich von Herzogenberg eingeschätzt werden. Das reife Zusammenspiel des Kaikias-Trio in absolut reiner Stimmung und in präzisem Zusammenspiel wird als Bonus in die Annalen der 50. Schlosskonzert-Saison eingehen.

(rt)
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