Hückeswagen Kämmerin stellt die Eckdaten des 38-Millionen-Haushalts vor

Hückeswagen · Das Defizit beträgt zwar noch drei Millionen Euro, ist aber deutlich geringer als in 2016. In den nächsten Jahren könnte es noch besser aussehen.

Hückeswagen: Kämmerin stellt die Eckdaten des 38-Millionen-Haushalts vor
Foto: Hertgen Nico

Der städtische Haushalt hat 2017 ein Gesamtvolumen von fast 38 Millionen Euro. Gesamterträgen von 34,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 37,7 Millionen gegenüber. Das macht ein Defizit von rund drei Millionen Euro, teilte Kämmerin Isabel Bever mit. Der Haushalt für dieses Jahr hatte eine Größenordnung von etwa 40 Millionen und ein Defizit von mehr als sechs Millionen Euro.

Das Jahresdefizit für 2015 in Höhe von 4,54 Millionen Euro wird aus der allgemeinen Rücklage finanziert. Das Eigenkapital, das nur noch aus der allgemeinen Rücklage besteht - die Ausgleichsrücklage ist seit 2014 verbraucht - schrumpft bis Ende 2017 auf rund 13 Millionen Euro. 2006, mit Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements, betrug die Eigenkapitaldeckung noch fast 57 Millionen. Diese wird sich bis 2024 - wenn der Haushaltsausgleich geschafft und das Haushaltssicherungskonzept (HSK) beendet werden soll - auf 8,3 Millionen verringert haben, lautet die Prognose der Kämmerin.

Für die nächsten Jahre rechnet die Kämmerei mit weiteren Defiziten im HSK von 2,2 Millionen in 2018 und 1,4 Millionen Euro in 2019. Danach ist schon so etwas wie ein Silberstreif am Horizont zu entdecken, denn die Defizite verringern sich laut der mittelfristigen Planung der Kämmerei zusehend: 432.000 Euro in 2020, 333.000 Euro in 2021, 350.000 Euro in 2022 und und 290.000 Euro in 2023 - im Vorjahr hatte die Stadt noch mit deutlich höheren Defiziten gerechnet. 2024 soll, nach der Berechnung der Kämmerei, wieder ein Überschuss von 357.000 Euro erwirtschaftet werden. Dazu sagte Isabel Bever gestern: "Die ,Schere' zwischen Aufwand und Ertrag schließt sich langsam."

Die Personal- und Versorgungskosten der Stadt liegen laut Haushaltsansatz bei 6,4 Millionen Euro - das sind, wie dieses Jahr, etwa 17 Prozent der Gesamtaufwendungen. Die Sach- und Dienstleistungen - etwa Energiekosten und Unterhaltung städtischer Einrichtungen - betragen zirka 8,6 Millionen Euro (23 Prozent). Alleine rund 44 Prozent der Gesamtaufwendungen sind die Transferaufwendungen mit etwa 16,6 Millionen Euro. Den größten Anteil daran hat die Kreisumlage mit 12,9 Millionen Euro - sie lag 2006 noch bei etwa acht Millionen Euro und wird womöglich bis 2020 auf 14,4 Millionen Euro steigen. Des Weiteren kommen 2,5 Millionen Euro für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, 470.000 Euro Gewerbesteuerumlage und 456.000 Euro Zahlungen an den Fonds Deutsche Einheit hinzu. Die Zinsen und sonstigen Finanzaufwendungen liegen im nächsten Jahr bei 843.000 Euro. Die beiden größten Posten sind Zinsen für Investitionskredite (351.000 Euro) und Liquiditätskredite (458.000 Euro).

Etwa 18,6 Millionen Euro will die Stadt 2017 aus Steuern und anderen Erträgen erzielen. Den größten Anteil an den Gesamterträgen hat der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (6,9 Millionen), gefolgt von der Gewerbesteuer (6,3 Millionen). Der Anteil der Grundsteuer B - die alle Hückeswagener zahlen müssen - liegt bei 3,4 Millionen Euro. Eine weitere Einnahme ist die Schlüsselzuweisung des Landes von etwa 2,8 Millionen Euro.

(RP)
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