Hückeswagen Junge Wirte setzen auf frisch und regional

Hückeswagen · Die Hückeswagenerin Melanie Zawieja und ihr Mann Peter haben das Wirtshaus "Röttenscheider Höhe" nahe der Neye-Talsperre nach nur einmonatiger Renovierungszeit neu eröffnet. Das Paar erfüllt sich damit einen Traum.

 Melanie und Peter Zawieja haben das frühere Schnitzelhaus "Röttenscheider Höhe" übernommen. Schnitzel gibt es dort auch weiterhin, allerdings auch weitere Gerichte wie etwa frische Forellen.

Melanie und Peter Zawieja haben das frühere Schnitzelhaus "Röttenscheider Höhe" übernommen. Schnitzel gibt es dort auch weiterhin, allerdings auch weitere Gerichte wie etwa frische Forellen.

Foto: Weitzdörfer

Es ist ein Traum, den sich das junge Ehepaar Melanie und Peter Zawieja mit der Wiedereröffnung des Wirtshauses "Röttenscheider Höhe" an der K 13 zwischen der Bever- und der Neye-Talsperre erfüllt hat: "Wir wollten uns immer schon selbstständig machen, jetzt haben wir die Chance ergriffen", sagt die 27-Jährige, die in Hückeswagen aufgewachsen ist.

Ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau hat die Mutter eines kleinen Jungen im Kölner Excelsior-Hotel in Köln gemacht. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Peter kennen: "Ich habe gegenüber als Koch im ,Alten Wartesaal' am Hauptbahnhof gearbeitet", sagt der 36-Jährige, der in Frechen geboren wurde. "Eigentlich hätten wir uns damals schon kennenlernen können, passiert ist es aber erst im Restaurant 'Kap am Südkai' am Rhein", sagt Peter Zawieja schmunzelnd. Dort habe er zu jener Zeit gearbeitet, als sich seine spätere Frau um eine Aushilfsstelle beworben hatte, dabei habe es dann gefunkt. Nachdem der Sohn geboren wurde, hat es das Paar aber wieder aus der Großstadt fortgezogen: "Wir wollten nicht, dass unser Kind in Köln aufwächst, deswegen sind wir zurück ins Bergische", sagt Melanie Zawieja.

Als sich abzeichnete, dass sich der langjährige Pächter der "Röttenscheider Höhe" im Februar aus Altersgründen zurückziehen würde, haben die beiden zugeschlagen. "Vereinfacht wurde das Ganze natürlich dadurch, dass die Verpächter meine Tante und mein Onkel sind", sagt Melanie Zawieja. So bleibe das Wirtshaus in der Familie, was ein schöner Nebeneffekt sei.

Bis zur Wiedereröffnung hatten die neuen Pächter reichlich zu tun: "Wir haben einen ganzen Monat lang von früh bis spät renoviert", erzählt der 36-Jährige. So hätten der Boden und die Theke erneuert werden müssen. Dennoch hätten die beiden Neu-Gastronomen es geschafft, kurz vor Ostern zu eröffnen. "Wir sind praktisch am Eröffnungstag fertig geworden. Aber da wir so das Ostergeschäft mitnehmen konnten, hat sich der Aufwand gelohnt", sagt der gelernte Koch.

Mittlerweile hat das Paar schon einige Stammgäste der Vorpächter von der neuen Küche begeistern können. "Viele haben vor allem gelobt, dass wir eine kleine und übersichtliche Karte haben", sagt Peter Zawieja. Seine Frau ergänzt: "Unser Ziel ist es, dass alle Speisen aus der Region und frisch zubereiten sind." So gebe es etwa bergische Forellen von der Fischzucht Hahn aus Wipperfürth. Ebenfalls von großer Bedeutung ist es für den Koch, komplett auf Konservierungsmittel zu verzichten: "Ich habe eine Intoleranz dagegen, so dass ich zum Beispiel alle Soßen selbst zubereite."

Auf der Karte habe man neben den Forellen vor allem Schnitzel. "Wir sind zwar kein reines Schnitzelhaus, wie es vorher der Fall war. Aber Schnitzel sind dennoch meine Spezialität", sagt Peter Zawieja. Sein Geheimnis sei neben den selbst gemachten Soßen, bei denen er auf Convenience-Produkte komplett verzichte, vor allem, dass er die Schnitzel in der Pfanne in Butter backe. "Das wird heute nur noch selten gemacht, zumeist werden die Schnitzel in der Fritteuse gebacken - dann bekommt man aber nicht die schön luftig-gewellte Panade hin, die ein Wiener Schnitzel besonders ausmacht", betont der 36-Jährige.

Der Start in die Selbstständigkeit ist Peter und Melanie Zawieja also gelungen. "Unser Ziel ist es, die Gäste zufriedenzustellen - und wenn man ehrlich und gerne kocht, dann klappt das auch", sagt der Koch schmunzelnd.

(wow)
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