Hückeswagen Jugendpflegerin plant Netzwerk für Jugend

Hückeswagen · Die Angebote für Kinder und Jugendliche besser koordinieren – das schwebt Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke schon seit längerem vor. In Kürze will sie mit Institutionen, die sich um Jugendarbeit kümmern, ins Gespräch kommen.

 Bogenschießen mit Mario Moritz im Jugendzentrum – die Ausrüstung könnte auch an andere Institutionen verliehen werden, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das ist ein Ziel des Jugend-Netzwerks, das Andrea Poranzke vorschwebt.

Bogenschießen mit Mario Moritz im Jugendzentrum – die Ausrüstung könnte auch an andere Institutionen verliehen werden, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das ist ein Ziel des Jugend-Netzwerks, das Andrea Poranzke vorschwebt.

Foto: Dö (av)

Die Angebote für Kinder und Jugendliche besser koordinieren — das schwebt Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke schon seit längerem vor. In Kürze will sie mit Institutionen, die sich um Jugendarbeit kümmern, ins Gespräch kommen.

Bewerbungstraining im Jugendzentrum? Die Idee ist im Grunde genommen nicht schlecht. Aber die Kolpingjugend kennt sich damit bestens aus und bietet das immer wieder an. "Warum sollen wir nicht einfach interessierte Jugendliche dann dorthin schicken?", meint Andrea Poranzke. Wenn sich bei ihr jemand mit Drogen- oder anderen Suchtproblemen meldet, "dann könnte ich ihn doch gleich zur Gefährdetenhilfe Scheideweg weiterleiten. Die kennt sich damit aus." Und braucht jemand einen Beamer für eine Veranstaltung für Kinder oder Jugendliche, müsste er dieses Gerät nicht extra kaufen, sondern könnte es beispielsweise im Jugendzentrum leihen.

Das sind nur ein paar Ideen, wie sich Andrea Poranzke die Kooperation mit anderen Institutionen, die sich in Hückeswagen mit Kinder- und Jugendarbeit befassen, vorstellt. Noch im ersten Quartal des neuen Jahres will sich die Stadtjugendpflegerin mit den Verantwortlichen der Kirchengemeinden, der Kolpingsfamilie und der Gefährdetenhilfe zusammensetzen, um ein Konzept für ein stadtweites Jugend-Netzwerk zu entwickeln. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann auch die Vereine hinzugezogen werden. "Für das erste Treffen wäre das aber wohl etwas zu viel", meint die Leiterin des Jugendzentrums.

"Es ist mir schon lange ein persönliches Anliegen, dass wir uns alle mal an einen Tisch setzen", sagt Andrea Poranzke. Den letzten Anstoß erhielt sie im vorigen Jahr kurioserweise von einer katholischen Kirchengemeinde aus Bergisch Gladbach, die mit dem Jugendzentrum zusammenarbeiten wollte. Daraufhin setzte sie sich mit Tobias Häde, dem Jugendreferenten der Evangelischen Kirchengemeinde, und Jochen Schacht vom Kreisjugendamt zusammen. Zu einem großen runden Tisch zum Thema Jugend-Netzwerk reichte es im alten Jahr dann aber nicht mehr.

Doch jetzt soll das Ganze in Kürze angegangen werden. Nicht zuletzt, um vom Förderprogramm des Landes "Kinder- und Jugendarbeit in kommunalen Bildungslandschaften" zu profitieren. Die Mittel werden für Jugendhilfekooperationen mit Schulen ausgeteilt. "Unter den Begriff ,Schulen' fallen auch etwa Bibliothek und die Volkshochschule", erläuterte die Stadtjugendpflegerin. Deshalb will sie jetzt schnellstmöglich etwas für Kinder und Jugendliche in Hückeswagen schaffen. "Wir müssen weg vom Konkurrenzdenken", fordert sie.

Ziel ist es, dass alle Institutionen zusammenarbeiten sowie Termine und Angebote (besser) koordinieren. "Jede Institution hat Schwerpunkte, wo sie besonders gut ist", sagt sie mit Verweis auf das Bewerbungstraining der Kolpingjugend und die Suchtprävention der Gefährdetenhilfe. "Wir sollten auch die technischen und räumlichen Gegebenheiten besser nutzen", schlägt Andrea Poranzke vor.

Ideal wäre es aus ihrer Sicht zudem, Personalressourcen auszutauschen. So könnten etwa Jugendgruppen der Evangelischen Kirchengemeinde beim Ferienspaß im Jugendzentrum aushelfen, wenn die Helfer fehlen. "Ich kann mir auch vorstellen, dass wir das Jugendzentrum einen Tag in der Woche zumachen und ein Schild aufhängen, auf dem wir auf das Angebot einer anderen Institution in der Stadt für Kinder und Jugendliche hinweisen", sagt Andrea Poranzke.

Angesichts des demografischen Wandels mit immer weniger jungen Hückeswagenern will sie die Angebote für diese greifbarer machen. Die müssten deshalb besser koordiniert werden. Ihr schwebt eine Plattform vor, auf der jede Institution ihre Termine oder ihre Ausrüstung eintragen kann. So kann nachgesehen werden, wer was ausleihen kann oder wo Spenden sinnvoll eingesetzt werden können. "So könnte vermieden werden, dass es zum Beispiel fünf Billardtische in Hückeswagen gibt, aber keinen Airhockey-Tisch", sagt die Jugendpflegerin. Möglicherweise könnte die Plattform über die Internetseite der Stadtverwaltung laufen.

(RP)
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