Aktionstag Zahl jugendlicher Migranten verdoppelt

Oberberg · Mit 413 Ratsuchenden bei 1,69 Vollzeitstellen ist die Beratungsanzahl in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer von 2016 zu 2017 um 18 Prozent gestiegen. Im Jugendmigrationsdienst gab es mit 244 Ratsuchenden bei 1,5 Vollzeitstellen eine Steigerung um 20 Prozent.

Der Jugendmigrationsdienst (JMD) blickt zum bundesweiten Aktionstag auf die Entwicklung der vergangenen 55 Jahre zurück. Im Zentrum stehen die Beratungsarbeit des JMD und die der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE), teilt der Kreiscaritasverband in Gummersbach mit. Mit dem Aktionstag möchten JMD und MBE der Forderung der Integrationsministerkonferenz zur rechtzeitigen und bedarfsgerechten Aufstockung der Mittel Nachdruck verleihen. Dies sei nötig, um der zunehmenden Inanspruchnahme zu begegnen – durch Geflüchtete, ihrer Familien und auch durch EU-Zuwanderer.

Der JMD begleitet junge Menschen zwischen dem zwölften und 27. Lebensjahr auf ihrem schulischen und beruflichen Weg. Dazu gehören soziale und sprachliche sowie die individuelle Integration. Dabei spielen auch Gruppenangebote und Netzwerkarbeit eine wichtige Rolle. Der JMD ist mit seinen vielfältigen Aufgaben ein wichtiger Bestandteil im Integrationskonzept des Bundes. Auch die MBE ist seit 2005 fester Bestandteil dieses Konzeptes. Die Investitionen des Bundeshaushaltes für Integration sind beträchtlich. Doch die in den vergangenen Jahren erfolgten Erhöhungen reichten bei weitem nicht aus. Zu groß sei die Nachfrage vor Ort.

Mit 413 Ratsuchenden bei 1,69 Vollzeitstellen ist die Beratungsanzahl in der MBE von 2016 zu 2017 um 18 Prozent gestiegen. Im JMD gab es mit insgesamt 244 Ratsuchenden bei 1,5 Vollzeitstellen eine Steigerung um 20 Prozent. Betrachte man den Zeitraum von 2013 bis heute, so hat sich die Zahl der begleiteten Menschen verdoppelt. Die Programm-Mittel erhöhten sich dem Kreiscaritasverband zufolge jedoch nur um 25 Prozent.

Doch nicht nur die Anzahl der Beratungen sei gestiegen. Auch Komplexität der Anfragen aufgrund veränderter rechtlicher Bedingungen, Traumatisierungen der Ratsuchenden und Vielfalt der Beratungsinhalte nehme deutlich zu. Für beide Dienste gelte zudem, den Herausforderungen des ländlichen Raumes gerecht zu werden.

(chal)
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