Jüdische Lieder im Hückeswagener Kultur-Haus Zach Klezmer-Musik für den Frieden

Hückeswagen · Zwei Musikgruppen der Musikschule sorgten am Mittwochabend im Kultur-Haus Zach für ein abwechslungsreiches Konzert. Das Publikum spendete reichlich Applaus.

 Das Musikschule-Ensemble „Di Meydelekh" unter Leitung von Stefanie Hölzle (r.) gab ein Klezmer-Konzert im Zeichen des Friedens im Kultur-Haus Zach.

Das Musikschule-Ensemble „Di Meydelekh" unter Leitung von Stefanie Hölzle (r.) gab ein Klezmer-Konzert im Zeichen des Friedens im Kultur-Haus Zach.

Foto: Heike Karsten

 Unter dem Motto „Sholem“ (Frieden) stand das Klezmer-Konzert des Musikschul-Ensembles „Di Meydelekh“ am Mittwochabend. „Um Frieden kann man nicht genug bitten“, sagte dann auch Ensemble-Leiterin Stefanie Hölzle angesichts nicht nur des Kriegs in der Ukraine  und ließ Musik sprechen.

Gut 40 Zuschauer waren ins Kultur-Haus Zach gekommen, was nicht nur die Musiker nach der langen coronabedingten Durststrecke ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Auch Musikschulleiter Eckhard Richelshagen war erfreut: „Es ist schön, wieder vor Leuten auf der Bühne zu stehen.“ Nach einem Schülervorspiel im Heimatmuseum war das Klezmer-Konzert der zweite öffentliche Live-Auftritt seit langer Zeit. Dementsprechend gut gelaunt trafen Musiker und Konzertbesucher aufeinander.

Das siebenköpfige Ensemble spielte mitreißende Tänze und fröhliche Lieder mit Gesangseinlagen, aber auch besinnliche Balladen, die zu Herzen gingen. Lediglich auf den Projektchor, der in den vergangenen Jahren das Klezmer-Ensemble stimmlich kraftvoll unterstützte, mussten die Zuschauer noch verzichten. „Es ist ein besonderes Gefühl, wieder auf der Bühne zu stehen“, betonte Stefanie Hölzle. Dabei sei die Probenarbeit in den zwei Corona-Jahren nicht leicht gewesen. „Wir haben vor einem Jahr aus lauter Verzweiflung über Online-Sessions unser Repertoire erweitert“, berichtete die leidenschaftliche Geigerin von Proben vor den heimischen Computer-Bildschirmen.

Die Zuhörer genossen die musikalische Präsentation und die facettenreiche Liedauswahl in vollen Zügen. „Ich war schon oft bei Konzerten der Gruppe und finde, dass sie sehr gut vorbereitet sind“, äußerte sich eine Lenneperin anerkennend. Passend zum Motto „Sholem“ stimmte das Ensemble zusammen mit dem Publikum ein jiddisches Friedenslied an. Auch zwei Stücke aus der Ukraine reihten sich stimmig in den musikalischen Themenabend ein.

Zu Beginn des Konzerts gab es eine Premiere: Der Theoriekursus der Musikschule stellte mit verschiedenen Instrumenten drei eigene Arrangements vom Chanson bis zum Musical vor. Sänger Ferdinand Braun witzelte: „Dass wir mal auf einer Bühne stehen müssen, haben wir nie unterschrieben.“ Kursleiter Eckhard Richelshagen zollte ihnen größten Respekt, da nur die wenigsten der erwachsenen Musikschulmitglieder öffentlich auftreten möchten.

Dietrich Huland, der sowohl im Theoriekursus als auch im Ensemble mit Akkordeon und Gitarre aktiv ist, machte vor allem älteren Menschen Mut, wieder mit der Musik anzufangen. „Man kann immer noch etwas lernen und das gemeinsame Musizieren ist einfach wunderschön“, betonte der 67-Jährige. So hatten es auch die Zuschauer empfunden und spendeten reichlich Applaus.

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