Das fast 40 Jahre alte „Haus am Park“ wird im Bestand saniert Johannesstift investiert 4,5 Millionen
Hückeswagen · Große Veränderungen im Altenzentrum Johannesstift: Einrichtungsleiter Matthias Rath verlässt das Haus. Seine Nachfolgerin ist seine bisherige Stellvertreterin Georgina Kovacs. In den nächsten drei Jahren wird kräftig umgebaut.
Das Baukran ist nicht zu übersehen. Und er wird auch die nächsten drei Jahre das Bild vom „Haus am Park“ prägen: Das Evangelische Altenzentrum Johannesstift investiert 4,5 Millionen Euro in den Umbau des fast 40 Jahre alten Gebäudekomplexes. All dies unter den Augen einer neuen Einrichtungsleitung: Georgina Kovacs hat die Nachfolge von Matthias Rath angetreten. Er wechselt jetzt zum Träger des Stifts, der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH, und übernimmt dort eine von drei neu geschaffenen Geschäftsbereichen unterhalb der Geschäftsführer-Ebene. Er wird verantwortlich sein für den Bereich Altenhilfe und ist unter anderem zuständig für das Johannesstift sowie die Kindertagesstätte „Gerda Franke“. Der bisherige Einrichtungsleiter hat als neue Aufgabe die Weiterentwicklung der Einrichtungen sowie die Überwachung der Wirtschaftlichkeit.
Im Johannesstift wird er auch weiterhin den Umbau begleiten. Gestern informierten Rath und Kovacs, seine bisherige Stellvertreterin, sowie die neue Stellvertreterin, die neue Verwaltungsleiterin Andrea Kürten, über den Wechsel und die Bauarbeiten.
Umgebaut wird das „Haus am Park“ in elf Bauabschnitten – das ist notwendig, weil natürlich das Haus weiter bewohnt bleibt. Die Bauzeit wird deshalb auf drei Jahre veranschlagt. Im ersten Schritt werden die Tagesräume auf allen fünf Etagen wie auch die Küchen umgebaut: „Die Tagesräume werden zu einem Stützpunkt mit einer offenen Küche“, so Rath. Diese Durchstrukturierung habe den Grund, dass unter anderem die Laufwege verkürzt würden. Die Pflege sei dann nur noch auf drei Etagen; die vierte Etage sei dann nur noch auf betreutes Wohnen und Kurzzeitpflege ausgerichtet. „Mit diesem Umbau werden wir dann den heutigen Ansprüchen als modernes Pflegeheim genügen.“ So werden die Bäder barrierefrei, die Appartements für eine Person sind dann etwa 29 Quadratmeter groß.
Dies alles geschieht auf gesunden Füßen, so der scheidende Einrichtungsleiter: „Wir sind wirtschaftlich und personell gut aufgestellt.“ Das Haus könne sich nun dem Thema der Zukunft widmen, nämlich geeigneten Nachwuchs für die Pflege zu finden. „Wir bieten hier ein breites Spektrum. Wir schaffen jetzt mit dem Umbau möglichst gute Lebens-, Arbeits- und Wohnbedingungen.“
Ein Thema der Zukunft sei sicher die Frage, wo Menschen im Alter, im Älterwerden oder -sein ihren Lebensabend verbringen werden. Rath: „Das ist eine wichtige Frage, aber letztlich eine städtebauliche. Nicht die der Rheinischen Gesellschaft. Nämlich die Frage, wie gibt es bezahlbaren Wohnungsbau.“ So gebe es viele Anfragen für betreutes Wohnen, aber viele Einzelpersonen oder Ehepaare kämen mit 29 für Einzelpersonen beziehungsweise 42 Quadratmetern für zwei Personen nicht zurecht.
Raths Nachfolgerin ist im Haus keine Unbekannte. Er hatte seine Stellvertreterin der Geschäftsführung vorgeschlagen. Georgina Kovacs ist seit 22 Jahren ununterbrochen im Haus, hatte bis März die Pflegedienstleitung inne und war stellvertretende Einrichtungsleiterin. Sie genießt das Vertrauen der Geschäftsleitung und gilt als sehr erfahrene Leitungskraft. Neue Pflegedienstleiterin ist Icabella Dlubis.
Die neue stellvertretende Einrichtungsleiterin ist Andrea Kürten – ein „Eigengewächs“, wie Rath meinte. Sie begann im Haus 2000 Ihre Lehre als Bürokauffrau und war bisher Büroleiterin. Jetzt ist sie Verwaltungsleiterin.
Rath bedankte sich gestern vor allem für das große ehrenamtliche Engagement der Menschen in Hückeswagen, die das Johannesstift unterstützen. Angefangen vom Freundeskreis bis hin zu ehemaligen Nachbarn der heutigen Bewohner, die das Alltagsleben ins Johannesstift brächten.
