Hückeswagen Jörg Kloppenburg ist nicht frustriert

Hückeswagen · Wer der erste Wahlverlierer im Oberbergischen Kreis sein würde, hatte schon lange festgestanden, bevor am Sonntagabend die Stimmen ausgezählt waren: Jörg Kloppenburg. Der Hückeswagener war mit großen Ambitionen angetreten, hatte auch einen durchaus aussichtsreichen Platz auf der Landesliste - und scheiterte dann mit seiner Kandidatur für den Deutschen Bundestag letztlich an einer Formalität, einer nicht rechtzeitig geleisteten Unterschrift: Aus der Traum vom Sitz in der FDP-Bundestagsfraktion.

 Jörg Kloppenburg (l.) - hier beim Landesparteitag 2016 in Bielefeld mit Christian Lindner - freut sich über das gute Abschneiden der FDP.

Jörg Kloppenburg (l.) - hier beim Landesparteitag 2016 in Bielefeld mit Christian Lindner - freut sich über das gute Abschneiden der FDP.

Foto: FDP

Inzwischen hat Kloppenburg die Kandidaten-Panne anscheinend "verdaut". "Natürlich ist man persönlich enttäuscht, aber noch habe ich gehörig Adrenalin im Körper, das verdrängt die Enttäuschung", sagte Kloppenburg am Sonntagabend im Kreishaus. Für ihn überwiege die Freude, dass "seine" Partei, die FDP wieder in den Bundestag eingezogen sei und an der Regierungsbildung mitwirken werde - "der zweite große Erfolg für die Liberalen nach dem tollen Ergebnis der Landtagswahl". Das Ergebnis der FDP bei der Bundestagswahl hätte wohl für Kloppenburg auch nicht gereicht, um über die Liste ins Parlament einzuziehen. "Das Ziel war von Anfang an sehr ambitioniert, aber ich wollte dafür kämpfen", sagt der Hückeswagener. Deshalb habe er intensiv Wahlkampf gemacht, bis zum Schluss, denn: "Das habe ich schon auf der Kreiswahlversammlung versprochen, und daran habe ich mich gehalten."

Wird der Hückeswagener es in einem zweiten Anlauf noch einmal versuchen? Darauf will er sich noch nicht festlegen: "Soweit gucke ich nicht in die Zukunft, jetzt muss ich neu denken. Frustriert bin ich jedenfalls nicht", sagte er. Dazu sehe er auch keinen Anlass, selbst wenn er gerne in die Bundespolitik gegangen wäre, denn: "Ich habe mir vor 30 Jahren gewünscht, Rechtsanwalt zu werden, und in meinem Wunschberuf arbeite ich bis heute sehr gerne." Genauso lange sei die Politik seine Leidenschaft - und der werde er sich auch weiterhin auf kommunaler Ebene widmen.

Kloppenburg ist unter anderem Mitglied des Hückeswagener Stadtrates, außerdem Orts- und Kreisvorsitzender der FDP.

(bn)
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