Nach Bürgerentscheid in Hückeswagen Jetzt wird geplant

Hückeswagen · Beim Bürgerentscheid am 15. April hat sich eine Mehrheit für den Neubau der Löwen-Grundschule im Brunsbachtal ausgesprochen. Im Schulausschuss informierte die Verwaltung über den Stand der Planung.

 Auf dieser Wiese im Brunsbachtal soll der Neubau entstehen.

Auf dieser Wiese im Brunsbachtal soll der Neubau entstehen.

Foto: büba

Die Entscheidung für den Erhalt der Realschule am jetzigen Standort an der Kölner Straße und den Neubau der Löwen-Grundschule im Brunsbachtal beim Bürgerentscheid am 15. April dieses Jahres ist zwar denkbar knapp ausgefallen, war aber dennoch eindeutig. Am Donnerstagabend tagte der Schulausschuss zum ersten Mal seit der Entscheidung, die Verwaltung informierte zum Stand der Planung. "Uns alle bewegt jetzt, dass wir das neue Projekt so angehen wollen, um das Beste für die Schullandschaft in Hückeswagen zu erzielen", sagte Bürgermeister Dietmar Persian.

Dabei sei die Ausgangssituation ein wenig wie die Wiese im zu bebauenden Brunsbachtal: "Wir fangen jetzt bei Null an, es existieren bislang nur grobe städtebauliche Skizzen", sagte Persian. Der wichtigste Schritt sei nun die Erstellung des Bebauungsplans, für den die Hückeswagener Entwicklungsgesellschaft (HEG), die das Grundstück bereits erworben hat, die entsprechenden Aufträge erteilt habe. "Bis der Bebauungsplan steht, werden wohl etwa 18 Monate vergehen", sagte Dieter Klewinghaus von der HEG.

Klewinghaus schilderte den optimalen Zeitplan: "Am 21. Juni wird das Ausschreibungsverfahren offiziell und europaweit veröffentlicht. Die Architekten können sich bis zum 7. August bewerben, hierfür müssen sie einen Antrag auf Teilnahme stellen." Die HEG werde die eingegangenen Bewerbungen bis zum 21. August prüfen und dann fünf Architekten zur Abgabe eines Angebots mit ausgearbeiteten Lösungsvorschlägen auffordern. "Bis zum 4. Oktober müssen die Angebote bei der HEG eingegangen sein. Der Abschluss der Auswertung ist am 16. November angesetzt", sagte Klewinghaus.

Somit könnte das erfolgreiche Architekturbüro im Dezember dieses Jahres mit den Planungen beginnen, der Bauantrag soll etwa im Juni des nächsten Jahres eingereicht werden, die Bauleitplanung bis zum November 2019 abgeschlossen sein. "Im Idealfall ist damit im Januar 2020 Baubeginn, die Schule sollte dann im August 2021 in Betrieb genommen werden können", sagte Klewinghaus. Damit könne man auch die Befristung der Betriebszeit der Löwen-Grundschule am jetzigen Standort einhalten. Klewinghaus sagte allerdings auch, dass diese Planung den Optimalfall abbilde. Auf die Nachfrage, ob die derzeit boomende Baukonjunktur mit berücksichtigt worden sei, sagte Klewinghaus: "Ich glaube nicht, dass es hier Probleme geben wird. Denn es handelt sich um ein sehr attraktives Projekt für Baufirmen."

Ein grundsätzliches Anliegen der Stadtverwaltung sei es, die Bürger in der Planung mit an Bord zu nehmen. Daher ist für den heutigen Samstagabend auch eine "Ideenwerkstatt" in der Aula der Realschule angesetzt, zu der sich Interessierte hatten anmelden können. Damit war FDP-Ratsherr Jörg Kloppenburg nicht glücklich: "Ich halte davon nicht viel, halte es für eine Alibiveranstaltung", sagte Kloppenburg. Er wolle zwar auch die Bürger einbinden, aber nicht zur Unzeit. Kloppenburg kritisierte auch, dass seiner Meinung nach in den vergangenen zwei Monaten seit dem Bürgerentscheid nichts in Sachen Planung passiert sei. Persian sagte dazu, dass das 14-Millionen-Projekt Schulneubau eben gut geplant sein wolle und entsprechend viele Gespräche geführt werden müssten: "Das macht man nicht mal eben so nebenbei."

Zudem gehe es bei der "Ideenwerkstatt" auch nicht darum, konkrete Planungen vorzustellen: "Denn dir haben wir noch nicht", sagte Persian. Vielmehr sei das Ziel, miteinander ins Gespräch zu kommen und erste Anregungen von Bürgern, Eltern und Lehrern mit aufzunehmen. "Mir ist es einfach wichtig, sich frühzeitig gemeinsam an einen Tisch zu setzen", sagte der Bürgermeister.

(wow)
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