Hückeswagen Jetzt liegt's an den Bürgern selbst

Hückeswagen · Jeder in Hückeswagen hat "seinen" Stadtverordneten. Das ist im System begründet: Bei Kommunalwahlen treten die Politiker aller Parteien in Wahlbezirken an, und einer von ihnen wird direkt von der Mehrheit der Bürger im jeweiligen Ortsteil gewählt.

Für die sollte er dann auch da sein. Die Kleineichener haben's besser als andere, denn sie haben gleich drei politische Vertreter. Und alle drei sind ihre Nachbarn: Gerhard Welp, Christian Schütte und Shirley Finster wohnen selbst in Kleineichen. Und das hat sich jetzt für ihre Nachbarn bezahlt gemacht: Erst in der vorigen Woche hat der Finanzausschuss mit großer Mehrheit dem Rat empfohlen, dass die Stadt den Winterdienst in einigen Stichstraßen dort nicht mehr wahrnimmt. Doch der Ratsbeschluss in der nächsten Woche wird anders ausfallen als das Votum des Fachausschusses. Und das haben die Kleineichener "ihren" Politikern zu verdanken, die im Hintergrund flugs die Strippen zogen pro Beibehaltung des Winterdienstes. Erfreulich für die Kleineichener – nicht unbedenklich mit allgemeinem Blick auf demokratische Entscheidungsprozesse. Sei's drum, wenn's, wie in diesem Falle, dem Bürger dient. Allerdings sollte den Kleineichenern klar sein, dass noch so engagiert für sie streitende Politiker auch nichts mehr ausrichten können, wenn die Bürger selbst nicht mitspielen. Parken einige von ihnen ihre Autos weiterhin so, dass der Schneepflug nicht durchkommt, war's das mit der "Lex Kleineichen" in Sachen Winterdienst. So weit, uneinsichtigen Nachbarn die Autos bei Bedarf persönlich wegzufahren, werden ja wohl auch Schütte, Welp und Finster, bei aller Liebe, nicht gehen.

(RP)
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