Hückeswagen Jäger geschockt - junges Reh von Hund gerissen
Hückeswagen · Die Jagdrevierpächter Birgit und Johannes Tingelhoff sind entsetzt: Am Mittwoch fand ein Jäger in der Nähe von Schückhausen ein verendetes einjähriges Schmalreh. Biss-Spuren an der Kehle und im Bauchbereich zeugten davon, dass ein Hund das junge Tier gerissen haben muss.
Damit ist das eingetreten, wovor Landwirte, Jäger und Mitglieder des Hegerings kürzlich eindringlich gewarnt hatten. Erst vor vier Wochen hatten sie noch einmal öffentlich an die Halter appelliert, ihre Hunde beim Spaziergang in der freien Natur unbedingt an der Leine zu halten. Birgit Tingelhoff mahnt: "Es ist Wilderei, wenn Hunde an ein Tier kommen und es verletzen oder sogar töten."
Nach dem Fund des toten Rehs wurde das Ordnungsamt informiert und Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Eine Geldstrafe ab 100 Euro aufwärts erwartet den Hundebesitzer, sollte er ermittelt werden.
Birgit Tingelhoff hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Spaziergänger, die etwas beobachtet haben, sollen sich bei den Jagdpächtern unter Tel. 02191-5641971 (Tingelhoff), dem Ordnungsamt (Tel. 88-0) oder der Polizei (Tel. 110) melden. Die Jägerin geht davon aus, dass der Hundebesitzer vom Wanderparkplatz Purd aus in Richtung "Winterbach" unterwegs war. Gefunden wurde das gerissene Tier an einer abgelegenen Stelle, "einer grünen Insel, wo die Tiere eigentlich ihre Ruhe haben sollten", sagte Birgit Tingelhoff.
Die Leinenpflicht für Hunde im Wald hat ihren Sinn und dient dem Tierschutz, der auch für freilebende Waldtiere gilt. "Auch der liebste Hund hat den Jagdtrieb in sich", betonte die Jägerin noch einmal. Reißt sich der eigene Hund unabsichtlich von der Leine und verletzt ein Tier, sollte der Halter sich umgehend an den Revierpächter oder die Polizei wenden - auch, um verletzten Tieren ein langes Leiden zu ersparen und es somit eventuell erlösen zu können.
