Hückeswagen Interkulturelle Woche ruft zum Dialog auf

Hückeswagen · Knapp 40 Veranstaltungen gibt es im Oberbergischen Kreis: Vom 24. bis 30. September will die Aktionswoche Angst und Vorurteile abbauen und Menschen in Kontakt bringen. Als Einstimmung diente eine besondere Art der Begegnung.

 Die Steuerungsgruppe lädt zur Interkulturellen Woche ein - im Hintergrund das Häkeltipi, das aus vielen bunten Quadraten besteht.

Die Steuerungsgruppe lädt zur Interkulturellen Woche ein - im Hintergrund das Häkeltipi, das aus vielen bunten Quadraten besteht.

Foto: obk

Die Integration von Migranten in Deutschland stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Die allgemeine politische Großwetterlage trägt nicht gerade zur Verbesserung bei. "Die Interkulturelle Woche soll im Kontrast dazu ein Zeichen setzen. Ein bereicherndes Forum bieten, um in Kontakt zu kommen und dadurch Angst und Vorurteile abzubauen", sagt Stefanie Baus von der Integrationsagentur der Caritas Oberberg. Sie leitet die Steuerungsgruppe der Interkulturellen Woche im Oberbergischen, die auch in diesem Jahr unter dem Motto "Vielfalt verbindet" mit vielen Veranstaltungen und einem großen OberbergFest stattfindet.

"Gemeinsam möchten wir zeigen, dass Vielfalt für unsere Gesellschaft einen großen Mehrwert bietet und dazu anregen kann, aufeinander zuzugehen und miteinander in Dialog zu treten", sagt Landrat Jochen Hagt. Die große Vielfalt stehe auf dem Fundament der Grund- und Menschenrechte. Es sei deshalb von immenser Wichtigkeit, dass Verwaltungen, Kirchen, Gewerkschaften, Verbände, Initiativen und Einzelne demokratische Werte und Haltungen verteidigen und für ein von Respekt und Miteinander geprägtes Zusammenleben eintreten. Hagt lädt deshalb alle Bürger ein, an der Interkulturellen Woche teilzunehmen.

Als Einstimmung diente eine besondere Art der Begegnung in der evangelischen Kirche in Wiehl. Dort trafen sich 50 Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen - darunter 35 muslimische Frauen und Männer. Bei einer Führung durch die Kirche wurden Symbole wie Taufbecken und Kirchenfester erklärt. Bei Kuchen und Tee tauschten sich die Besucher aus. "Aufgrund der vielen positiven Reaktionen möchten wir solche Formen der Begegnung fortsetzen", sagt Monika Höhn vom Ometepe-Projekt Nicaragua.

Raum für politische Diskussionen, gemeinsame Freude an Kultur und Anregung zum Dialog bieten die knapp 40 kreisweiten Veranstaltungen der zahlreichen Organisatoren vom 24. bis 30. September.

Abdul Schwotzer von der Afrika Union Gummersbach wirbt für den Afrikanischen Abend mit typisch afrikanischen Speisen, Musik und Tanz. Er freut sich auf die vielfältigen Begegnungen: "Afrika ist ein großer Kontinent mit vielen Mentalitäten und unterschiedlichen Kulturen. Menschen aus Ghana sind nicht wie Menschen aus Kenia. Wir lernen uns an dem Abend teilweise gegenseitig erst kennen. Trotzdem haben wir dasselbe Ziel: Wir wollen alle an der Gesellschaft im Oberbergischen teilnehmen", sagt Abdul Schwotzer.

Bis zum abschließenden OberbergFest im Wiehlpark bieten sich zahlreiche Gelegenheiten zum interkulturellen Austausch. Bei dem Mitmachfest sind alle Gäste aufgefordert, etwas Landestypisches mitzubringen, sagt Konrad Gerards von der Flüchtlingshilfe Wiehl. Auch Leckeres aus der oberbergischen Küche wird erwartet.

Bei der Abschlussfeier wird zudem ein Häkeltipi eingeweiht, das die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck als Symbol für Integration initiiert.

400 Menschen aus der gesamten bergischen Region haben inzwischen mehr als 1200 Quadrate gehäkelt, die zu einem großen, bunten Zelt zusammengesetzt werden. "Nach der Feier wird das Häkeltipi weiterziehen", sagt Dorothea Wirtz, die das Gemeinschaftswerk organisiert hat. Weltweit gibt es inzwischen 25 dieser selbst gefertigten Großraumzelte. Das Oberbergische Häkeltipi ist eines dieser Symbole für Integration. www.interkulturellewoche.de

(RP)
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