Stadtteilserie Land-Idylle in Heide

Hückeswagen · Wo in früheren Jahren das Roheisen per Pferdekarren transportiert wurde, grasen heute Kühe. Die Landwirtschaft ist seit mehreren Generationen ein wichtiger Bestandteil der Ortschaften Heide, Steinberg, Elberhausen und Fürweg.

 Der Heide-Hof der Familie Müller.

Der Heide-Hof der Familie Müller.

Foto: Heike Karsten

Zwischen Großeichen und der Wipperfürther Neye-Siedlung liegen die Ortsteile Heide, Steinberg, Elberhausen und Fürweg. Wer hier wohnt, kann sich über einen Mangel an Natur nicht beklagen. Auf den Wiesen grasen Kühe, die Bienen des Bienenzuchtvereins Hückeswagen 2010 bestäuben die Blumen, und der Ausblick über hügelige Wiesen, Mais- und Getreidefelder in Richtung Bever-Staudamm oder den Fahrradweg auf der ehemaligen Bahntrasse bis nach Hämmern vermittelt Ferienidylle. Hier leben alteingesessene Landwirte wie Gerd Höhfeld und Paul Müller, aber auch zugezogene Naturliebhaber, wie beispielsweise die Bewohner der Wochenendhaus-Siedlung „Am Pfaffenbusch“ in Elberhausen.

Die Landwirtschaft spielte in Heide schon immer eine große Rolle. Noch heute stehen hölzerne Scheunen neben modernisierten Wohnhäusern, und die Traktoren sind allgegenwärtig. Eine perfekte Land-Idylle.

Die Einwohnerzahl von Heide ist nicht nur durch die Ferienhaussiedlung gestiegen.1815/1816 lebten gerade einmal 51 Einwohner in der ehemaligen Hofschaft, die zu dieser Zeit noch zum bergischen Amt Bornefeld-Hückeswagen zählte. 1832 gehörte Heide unter dem Namen „Heyde“ der Berghauser Honschaft an, die ein Teil der Hückeswagener Außenbürgerschaft innerhalb der Bürgermeisterei Hückeswagen war. Der als Weiler kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit gerade einmal vier Wohnhäuser und fünf landwirtschaftliche Gebäude.

Möglicherweise wurde der Ort das erste Mal 1487 urkundlich erwähnt. Ein Wilhelm von dem Heyde ist in der Darlehensliste für Herzog Wilhelm III. von Berg aufgeführt. Es ist jedoch nicht bestätigt, ob bei diesem Eintrag die Ortschaft Heide oder die ähnlich benannten Ortschaften Heidt oder Heydt gemeint sind.

Zwei imposante Villen stehen versteckt unter Bäumen in Heide. Zum einen das ehemalige Wohnhaus der Fabrikanten Kotthaus & Ernst, die in Hückeswagen die Bergische Feintuch GmbH betrieben. In dem benachbarten Haus lebte der ehemalige Chefarzt des Marienhospitals, Dr. Röger.

Ein paar Meter weiter beginnt Elberhausen. An der Straße „Am Pfaffenbusch“ wächst seit den 1990er-Jahren das ausgewiesene Wochenendhausgebiet. Dort stehen kleinere Einzelhäuser, teilweise in Holzbauweise, mit anschaulich bepflanzten Gärten. Die Häuser in erster Reihe zur Straße genießen einen unverbaubaren Blick über die hügeligen Wiesen des Bergischen Landes. In Elberhausen beheimatet ist auch der Bienenzuchtverein Hückeswagen 2010. Auf dem Grundstück des Vorsitzenden Uwe Söhnchen schwirren rund 20 Bienenvölker umher und sammeln Nektar auf den umliegenden Wiesen.

Durch Elberhausen führen mehrere Wanderwege, wie der Graf-Engelbert-Weg – ein 1935 erstmals markierter Hauptwanderweg im Vereinsgebiet des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV). Ebenso führen der Wupperweg, die Straße der Arbeit und der Wipperfürther Rundweg durch die Ortschaft oder an ihr vorbei.

Seit 2013 gibt es auch einen Fußballverein mit dem Namen SC Heide. Er hat zwar keinen direkten Bezug zur Ortschaft, nutzt aber das alte Ortschild von Heide als Vereinslogo.

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