Hückeswagen Immunhilfe für die Helfer

Hückeswagen · Angehörige des oberbergischen Rettungsdienstes und der Feuerwehr werden bereits gegen die Schweinegrippe geimpft. Die Anzahl der Geimpften blieb nach dem ersten Tag jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Die Überschrift einer "Gebrauchsinformation für den Anwender" der Schweinegrippe-Impfung, also für die impfenden Ärzte und die zu impfenden Patienten, erschließt sich für den Laien nicht auf Anhieb: "Pandemrix: Pandemischer Influenza-Impfstoff (H1N1), Spaltvirus, inaktiviert, adjuvantiert", heißt es dort ein wenig kryptisch. In der Überschrift stecken auch alle jene Worte, die zurzeit in der Öffentlichkeit heftig und emotional diskutiert werden: Pandemie und Schweinegrippe (auch Neue Grippe genannt). Für die Angehörigen des Rettungsdienstes und der Freiwilligen Feuerwehr wird's bereits ernst. Denn in den Räumen der Feuerwache Wipperfürth hat das Kreisgesundheitsamt eine Impfstelle eingerichtet. Noch bis morgen, Samstag, jeweils von 9 bis 17 Uhr, können sich die Betroffene gegen den Schweinegrippenvirus immunisieren lassen.

Schleppender Start

"Wir sind keine öffentliche Impfstelle", betonte Thomas Bauer, Leiter des Ärztlichen Dienstes beim Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises, gestern im Pressegespräch. 800 Menschen hatten sich im Vorfeld für die Impfung angemeldet. Die Bilanz des ersten Tags fiel aus Sicht von Bauer jedoch ernüchternd aus: Von den für Mittwoch erwarteten 200 bis 250 Personen waren lediglich 140 gekommen. "Über die Gründe kann man nur spekulieren. Einige sind vielleicht skeptisch, andere kommen gegebenenfalls erst am Wochenende", sagte der Mediziner.

Theoretisch, ergänzte der Gesundheitsdezernent des Kreises. Dr. Jorg Nürmberger, könne der Kreis mit der für die vier Tage aufgebauten Infrastruktur bis zu 75 Menschen pro Stunde impfen. "Wir haben 22 Leute im Einsatz, darunter fünf Ärzte", zählte Bauer auf. Ein Mediziner ist dabei nur für die Aufklärung zuständig, denn die ist umfangreich. So erhält der zu Impfende zuvor ein zweiseitig beschriebenes Informationsblatt in die Hand gedrückt, das er sich durchlesen muss. Auch das Bundesministerium für Gesundheit hat ein Faltblatt vorbereitet, um zu informieren. Zudem steht ein Team des DRK für eventuelle Zwischenfälle bereit. "Einem Patienten wurde es am Mittwoch etwas flau. Das war aber eher der Schreck und hat nichts mit dem Impfstoff zu tun", versicherte Bauer.

Bis der Impfstoff wirkt, vergehen ein paar Tage. Dann wird auch die Impfaktion für die Bevölkerung angelaufen sein. Im Oberbergischen Kreis gibt es mittlerweile 127 Ärzte, die die Impfungen vollziehen. "Wir müssen die Ärzte mit ins Boot holen", stellte der Leiter des Ärztlichen Dienstes klar. Dies sei in den vergangenen Tagen zunehmend gelungen.

(RP)
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