Hückeswagen Immer wieder werden in Hückeswagen Autos zerkratzt

Hückeswagen · Ihr neues Auto, ein sportlicher Audi, ist rot. Und genauso dürfte die Gesichtsfarbe seiner Halterin sein, wenn sie an die Vorkommnisse von vor einigen Wochen denkt. "Ich hatte unseren neuen Wagen am Etapler Platz abgestellt, und als ich nach einer Viertelstunde wiedergekommen bin, war die ganze Seite verkratzt", berichtete die Frau (der Name ist der Redaktion bekannt) im Gespräch mit unserer Redaktion.

Besonders ärgerlich daran sei, "dass wir lange auf dieses Auto hin gespart haben", sagte sie. Und dann komme jemand, der alles kaputtmache. Die komplette Seite musste neu lackiert werden - auf Kosten der Eigentümerin. "Als ich den Audi geparkt hatte, stand rechts und links kein Auto daneben", sagte die Frau, die von Vorsatz ausgeht. Ihr Versicherungsvertreter hatte ihr, als sie den Schaden meldete, mitgeteilt, dass es kurz zuvor im Goethetal zu einem ähnlichen Vorfall gekommen war.

Dass der Lack von Autos zerkratzt wird, ist auch in Hückeswagen und ebenso wenig in den anderen Kommunen Oberbergs offenbar nicht selten. Seit Jahresbeginn hat die Polizei allein in der Schloss-Stadt 15 solcher Fälle zur Anzeige genommen. Das bestätigte Polizei-Sprecherin Monika Treutler auf Anfrage. Für die Nachbarstädte hat sie ähnlich hohe Fallzahlen festgestellt.

Auffällig in Hückeswagen war eine Serie von fünf Taten am 20. und 27. April an der Weststraße - "alle tagsüber", berichtet Treutler. Teilweise war großer Schaden entstanden, weil die Fahrzeuge komplett in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Einen möglichen Täter hatte eine Zeugin bereits am 13. April an der Bergstraße, ebenfalls auf dem Höchsten, beobachtet: Die Frau hatte einen Jungen gesehen, wie er mit einem Stein an einem Auto hantierte, sagte Treutler. Als sie ihn ansprach, lief er weg. Ermittelt worden ist der Junge bislang nicht.

Überhaupt ist die Chance, dass die Täter, die Autos zerkratzen, erwischt werden, eher gering: In Oberberg lag die Aufklärung von Sachbeschädigungen im vorigen Jahr bei 21 Prozent, in Hückeswagen bei 18,4 Prozent. Immerhin konnten in der Schloss-Stadt seit Jahresbeginn 30 Prozent der Fälle einem Täter zugeordnet werden. Mitunter seien deren Wege sogar verfolgbar, sagte Treutler. Etwa dann, wenn es sich um Betrunkene handelt. "Die bewerfen dann schonmal Autos mit Schnapsflaschen oder treten einen Außenspiegel ab."

Dennoch sei es schwierig, solche Delikte aufzuklären. Dazu benötigt die Polizei in erster Linie Zeugen, die die Tat beobachtet haben. Monika Treutler bittet daher darum, dass die Nachbarschaft oder die Passanten aufmerksam sind und bei entsprechenden Beobachtungen die Polizei anrufen - der Notruf 110 ist kostenfrei.

(büba)
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