Alte Filme Zeitreise ins Hückeswagen der 1960er-Jahre

Hückeswagen · Es ist eine kleine und amüsante Zeitreise gewesen, zu der die Hückeswagener Kolpingsfamilie zusammen mit den Plattkallern am Mittwochabend in den großen Saal des Kolpinghauses eingeladen hatte. Mehrere Filme in Schwarz-Weiß, die alle Mitte der 1960er-Jahre gedreht wurden, nahmen die Anwesenden auf eine Reise in die Vergangenheit der Schloss-Stadt mit.

 Der große Saal im Kolpinghaus war gut gefüllt. Etwa 60 Interessierte waren gekommen, um sich die alten Filme anzusehen.

Der große Saal im Kolpinghaus war gut gefüllt. Etwa 60 Interessierte waren gekommen, um sich die alten Filme anzusehen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

„Die Filme befinden sich im Besitz einiger Kolping-Mitglieder und wurden uns extra für diesen Abend zur Verfügung gestellt“, sagte Stefan Teders, der Vorsitzende der Hückeswagener Kolpingsfamilie.

Einen solchen Abend zu veranstalten, habe man in der Kolpingsfamilie schon länger einmal vorgehabt, sagte Teders weiter. „Als es dann konkret wurde, haben wir die Plattkaller gefragt, ob sie mit dabei sein wollten – und sie haben sofort zugesagt“, sagte Teders, sichtlich erfreut über diese erste und gelungene Zusammenarbeit der beiden Gruppierungen.

Und in der Tat kam die Zeitreise auch gut an, denn mit rund 60 Interessierten war der große Saal sehr gut gefüllt. Per Beamer wurden die Filme auf eine Leinwand geworfen. „Wir wollten die Filme erst einmal für sich sprechen lassen und keine großartigen Abhandlungen dazu liefern“, betonte Teders. Im Gegenteil, die Besucher sollten immer direkt zu Wort kommen können, wenn sie etwas oder jemand im Film erkennen würden. Und das Konzept funktionierte: „Das ist doch der Toni Unger“, hieß es etwa gleich aus mehreren Richtungen, als ein junger, blonder Mann mit breitem Lächeln im Bild zu sehen war, während es gerade um den Grundstein der ältesten Tuchweberei im Bergischen Land ging – der Schnabelsmühle. „Das war der berühmteste Skatspieler in Hückeswagen“, sagte ein Besucher schmunzelnd zu seinem Sitznachbarn. Und der ergänzte sogleich: „Ja, der war doch aus dem Sudetenland, nicht wahr?“

Es war Zeitreise und Geschichtsstunde zugleich. Wenn etwa in einem Filmbeitrag Aufnahmen des heutigen Grundes der Wupper-Talsperre zu sehen waren, wie die Ortschaft Kräwinkeler Brücke. Teders kommentierte zum Bild der einstmals stolzen Eisenbahnbrücke, dass er von Modelleisenbahnfreunden gelesen hatte, die diese Brücke und die Ortschaft originalgetreu nachgebaut hätten. „Ich war zehn Jahre alt, als die Talsperre geflutet wurde. Für uns war das schon sehr aufregend, auch wenn wir dort als Kinder natürlich nicht hindurften.“ Zudem war es durchaus eindrucksvoll zu sehen, wie umfangreich die Bau- und Umsiedlungsarbeiten seinerzeit gewesen sein mussten.

Im Publikum wurde sich rege über Personen, Häuser oder Örtlichkeiten ausgetauscht, der Geräuschpegel wuchs an, sobald Bekanntes zu sehen war, etwa der Lufthammer der Firma Bêché, spielende Kinder auf der Marktstraße oder die Lehrerin und Schriftstellerin Carola Lepping. Lautes Gelächter brandete hingegen auf, als der Sprecher im Film trocken anmerkte: „Der Besuch im Heimatmuseum, das im Schloss untergebracht ist, ist zu empfehlen. Leider ist es meistens zu.“ Nun, Humor, Heimatverbundenheit und Historie schlossen einander schließlich keineswegs aus...

Die Plattkaller sagten am Ende der etwa einstündigen Filmvorführungen schließlich auch, wie gut ihnen dieser Abend gefallen habe: „Wenn ihr so etwas noch einmal plant, dann sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei“, hieß es dann aus ihren Reihen.

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