Konjunkturumfrage für den Herbst in Oberberg und der Region Köln IHK: Rohstoffmangel & Co. bremsen den Aufschwung

Oberberg · Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten aus dem IHK -Bezirk Köln. Den befragten Unternehmen geht es zwar wieder besser, aber jetzt sind erhebliche Risiken etwa durch die hohen Energiepreise und den Fachkräftemangel entstanden.

 Unter anderem das boomende Baugewerbe klagt unter dem zunehmenden Fachkräftemangel.

Unter anderem das boomende Baugewerbe klagt unter dem zunehmenden Fachkräftemangel.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die regionale Wirtschaft erholt sich schneller als erwartet von den Pandemiefolgen, und die Unternehmen blicken wieder zuversichtlicher nach vorne. Der Mangel an Rohstoffen, fehlende Fachkräfte sowie hohe Energiepreise bremsen aber den Aufschwung teilweise massiv – auch in Oberberg. Das belegt die jüngste Konjunkturumfrage der IHK Köln, an der sich zwischen im August / September 658 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk – Köln, Leverkusen, Rhein-Berg, Rhein-Erft, Oberberg – beteiligt haben. „Corona ist nicht vorbei, doch für viele Unternehmen hat sich die Lage wieder normalisiert“, sagt Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln. Für die weitere Erholung gebe es aber erhebliche Risiken.

„Viele Unternehmen können wegen hoher Energiepreise oder des Mangels bei Rohstoffen und Vorprodukten längst nicht so erfolgreich arbeiten, wie sie eigentlich könnten“, erläutert Sallmann. Der Rohstoffmangel sei wie auch der Anstieg der Energiepreise ein globales Phänomen, Steuern und Abgaben machten Energie in Deutschland im internationalen Vergleich aber besonders teuer. „Neben den hohen Kosten sind die Unternehmen verunsichert über die künftige Energieversorgung in der Region Köln“, betont Sallmann. Die Unternehmen bräuchten Klarheit über den Ausbau alternativer Energien und den Netzausbau. „Der Wunsch nach mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit ist groß.“

Dementsprechend nennen 58 Prozent der befragten Unternehmen hohe Energie- und Rohstoffpreise als Geschäftsrisiko. Nahezu genauso viele Unternehmen (59 Prozent) identifizieren den Fachkräftemangel als Gefahr für ihr Unternehmen. „Die demografische Entwicklung bleibt der maßgebliche Faktor auf dem Arbeitsmarkt, daran hat Corona nichts geändert“, betont Sallmann. Probleme, freie Stellen zu besetzen, hätten inzwischen Unternehmen in allen Branchen, besonders viele im boomenden Baugewerbe (80 Prozent) und in den besonders von Corona belasteten Branchen (Gastgewerbe 70 Prozent, verbrauchernahe Dienstleistungen 65 Prozent, Einzelhandel 64 Prozent). Sallmann: „Dieser Herausforderung effektiv und kreativ zu begegnen, ist eine zentrale Aufgabe für Unternehmen, Politik und auch die IHK.“

Auch im Oberbergischen Kreis hat sich die Lage der Unternehmen leicht verbessert. 44 Prozent der Unternehmen (vorherige Umfrage: 43 Prozent) melden eine gute und nur noch 15 Prozent (21) eine schlechte Lage. Insbesondere den Dienstleistern geht’s offenbar besser, aber auch im Handel und in der Industrie hat sich die Stimmung verbessert. 28 Prozent (nach 27) der Unternehmen erwarten daher für die nächsten zwölf Monate eine bessere Geschäftsentwicklung, 14 Prozent eine schlechtere (19).

(büba)
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