Serie: Die Fachausschüsse Des Rates Ideenschmiede für die Zukunft von Hückeswagen

Bevor der Rat Beschlüsse fasst, tagen die Fachausschüsse zu den Sachthemen. Die BM stellt die "Werkstätten des Rates" vor.

 Hans-Jürgen Grasemann hat große Vorhaben mit vorbereitet.

Hans-Jürgen Grasemann hat große Vorhaben mit vorbereitet.

Foto: SPD

Unter den "Werkstätten des Rates" gehört der Planungsausschuss zu den wichtigsten, denn: Dieser Fachausschuss ist die Ideenschmiede für die Zukunft von Hückeswagen. Wobei die Stadt- und Verkehrsplanung zwar den Schwerpunkt der Arbeit bilden, sie beschränkt sich jedoch nicht darauf. Auch Wirtschaftsförderung und Umweltfragen gehören zum Themenspektrum des Ausschusses unter dem Vorsitz von Hans-Jürgen Grasemann.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hückeswagen hat den Planungsausschuss schon in der vorigen Legislaturperiode geleitet und die großen Vorhaben der zurückliegenden Jahre darin vorbereitet.

Beispiele für Großprojekte, die die Infrastruktur von Hückeswagen nachhaltig verändert haben, sind der Bau der inneren Ortsumgehung (Alte Ladestraße), die Neugestaltung der Wupperaue und des Schlosshagens, der Radwege-Bau auf der alten Bahntrasse oder auch die weitere Bebauung im "Weierbachblick", dem vorerst wohl letzten großen Neubaugebiet in der Schloss-Stadt. Weitere neue Baugebiete ähnlichen Ausmaßes wird es in den nächsten Jahren nicht mehr geben: Bei kontinuierlich sinkenden Einwohnerzahlen fehlt es schlichtweg am Bedarf. Aus Sicht von Hans-Jürgen Grasemann muss der Planungsausschuss die Situation auf dem heimischen Wohnungsmarkt im Auge behalten und dann entsprechend der Nachfrage reagieren. Akuten Handlungsbedarf sieht er allerdings nicht.

Vorrang hat für den Ausschuss-Vorsitzenden die Ausweisung neuer Flächen für die Industrie. Hintergrund ist, dass die Grundstücke in Winterhagen-Scheideweg nahezu komplett vermarktet sind, auch sonst kann die Stadt Interessierten nicht mehr viel an Gewerbeflächen anbieten. Grasemann setzt bei der Planung und Ausweisung neuer Industrie-Flächen auf die Kooperation mit Nachbarkommunen. Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg werde auch für den Planungsausschuss zum großen Thema der nächsten Jahre werden.

Zu den "wichtigsten Aufgaben in nächster Zeit" zählt der erfahrene Kommunalpolitiker, der im Hauptberuf Diplom-Ingenieur für Eisen- und Hüttentechnik und Betriebsleiter eines Remscheider Stahlunternehmens ist, die Neugestaltung des Etapler Platzes. In der vorigen Legislaturperiode hat der Planungsausschuss den Weg für den Investor geebnet, nun muss er aus Grasemanns Sicht die Umsetzung der Pläne intensiv begleiten. Es geht um die Attraktivität der Innenstadt und die Stärkung des Einzelhandels-Standorts.

Mittelfristig werde der Planungsausschuss dann entscheiden, was aus den vorhandenen Schulgebäuden wird. Dazu müsse aber erst einmal abgewartet werden, welche politischen Entscheidungen zur Zukunft der Schullandschaft in der Stadt getroffen werden. "Erklärtes Ziel" bleibt für Grasemann die Zusammenführung der Löwen-Grundschule an einem Standort.

Auch über die langfristig anstehenden Aufgaben hat sich der Ausschuss-Vorsitzende Gedanken gemacht. "Wir wollen in die Entwicklung des Klingelnberg-Geländes an der Peterstraße eingebunden werden", nennt der 64-Jährige ein Beispiel. Letztlich müsse die Kommunalpolitik Antworten auf die Frage finden, was aus dem historischen Gewerbegebiet an der Wupper werden soll, wenn der Maschinenbauer seinen Standort ganz nach Winterhagen verlegt. Noch ist offen, wann das sein wird. Es liegt in der Natur der Arbeit im Planungsausschuss, kurzfristig Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel eben zum Wohnungsbau oder zur Ausweisung neuer Gewerbeflächen, aber auch mittel- und langfristige Perspektiven für die Stadtentwicklung aufzuzeigen. Manche Projekte sind auf lange Sicht angelegt — wie es auch bei der inneren Ortsumgehung der Fall war: Erste Ideen dazu wurden bereits in den 1980er Jahren entwickelt, gebaut wurde die Straße dann fast 25 Jahre später. Mitarbeit im Planungsausschuss setzt nicht selten einen langen Atem voraus - und strategisches Denken, das dann auch über die jeweilige Legislaturperiode hinaus geht.

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