Hückeswagen Hungrig bleiben in Hückeswagen

Hückeswagen · Verzweifelt läuft Cosimo Fornarelli am Dienstagmorgen durch Hückeswagen. An diesem Feiertag, dem 1. Mai, ist er auf der Suche nach Backwaren, um seinen Kunden, die sich in der Eisdiele am Etapler Platz in der wärmenden Morgensonne an den Tischen nieder gelassen haben, ein Frühstück servieren zu können. "Das gibt es doch gar nicht, es hat kein Bäcker auf, dabei hätte ich massenweise Brötchen verkaufen können", beklagt Fornarelli sich.

Währendessen strömen immer mehr Menschen in die Stadt. Gruppen von Motorradfahrern machen am Etapler Platz oder am Wilhelmplatz einen ersten Zwischenstopp. Hinzu kommen die ersten Wanderer und Biker, deren Ziel die nahe gelegenen Talsperren sind. Außerdem ist für 11 Uhr auf dem Wilhelmplatz ein Freilluftkonzert der Posaunenchöre aus Königs Wusterhausen und Scheideweg angekündigt, das zusätzlich einige Hückeswagener an diesem Morgen mobilisiert hat."Hier hat ja überhaupt niemand offen, das gibt es ja nicht", sagt eine Frau aus der Wandergruppe ebenso verwundert wie enttäuscht.

In Hückeswagen an einem Sonntag oder Feiertag vor 10 Uhr ohne langes Suchen ein Frühstück zu bekommen, ist sehr schwierig, hat auch Bürgermeister Uwe Ufer in der Vergangenheit schon festgestellt. "Die Situation ist mir bekannt. Wir werden demnächst von Seiten des Stadtmarketing mit den Gastronomen in Hückeswagen Gespräche über Lücken im Angebot führen", kündigte der Bürgermeister gestern im Gespräch mit der BM an. Die Situation muss nach Meinung Ufers auf jeden Fall verbessert werden. Aber wie? "Wir können von uns aus ja nichts befehlen, da gilt das Gesetz der freien Marktwirtschaft", betont der Bürgermeister.

An gesetzlichen Bestimmungen liegt es jedenfalls nicht. "Wir könnten bei Bedarf auch schon um 9 Uhr aufmachen", sagt Petra Schönhaber vom Kolpinghaus. Wie die meisten Gastronomen in der Stadt öffnet das Kolpinghaus sonn- und feiertags erst um 10 Uhr die Pforten.

Möglicherweise könnte sich das bald ändern. Wie auch andere hat Schönhaber beobachtet, dass seit geraumer Zeit am Wilhelmplatz und im gesamten Zentrum sonn- und feiertags mehr Menschen unterwegs sind als früher.

(RP)
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