Hückeswagen "Hüttenzauber" stimmt aufs Fest ein

Hückeswagen · Beim diesjährigen Weihnachtsmarkt war die Stimmung wieder einmal gut. Die zahlreichen Besucher strömten in die Innenstadt und genossen die Atmosphäre - auch wenn das Wetter eher herbstlich grau war.

 Ein Glühwein gehört einfach zum "Hüttenzauber" dazu, meinten auch (v.l.) Monika Wolter, Katja Leidenberger und Irmhild Schmahl.

Ein Glühwein gehört einfach zum "Hüttenzauber" dazu, meinten auch (v.l.) Monika Wolter, Katja Leidenberger und Irmhild Schmahl.

Foto: J. Moll

Spätestens am zweiten Adventswochenende ist traditionell die Vorweihnachtszeit auch in der Schloss-Stadt endgültig angekommen. Denn dann heißt es wieder: "Hüttenzauber"! Island- und Bahnhofstraße waren schon seit Donnerstag gesperrt, schließlich mussten die namengebenden Hütten aufgebaut werden. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man hier von einem echten Wiedererkennungseffekt spricht - in Hückeswagen hat der Weihnachtsmarkt eben ein ganz individuelles Gesicht. Abgesehen von der Einheitlichkeit sehen die Hütten aber zunächst einfach schön aus, wirken stimmungsvoll und passend zur Vorweihnachtszeit. Und auch wenn die Witterung eher spätherbstlich - trüb, kühl und der Himmel grau - als winterlich war, hielt das die Hückeswagener nicht davon ab, sich munter flanierend von Stand zu Stand zu bewegen und sich bei dem einen oder anderen Glühwein bestens zu unterhalten.

Die Stimmung war allerorten gelöst und wo man hinblickte, waren zufriedene Gesichter zu sehen. Da störte als Randnotiz dann auch nicht weiter, dass in der Nachbarstadt Wipperfürth mit dem dortigen "Weihnachtsdorf" eine unmittelbare Konkurrenzveranstaltung am gleichen Wochenende angesetzt worden war. Für viele Besucher war dies indes ohnehin kein Problem: "Wir waren vorhin in Wipperfürth und jetzt sind wir hier - die beiden Weihnachtsmärkte können meinetwegen am gleichen Wochenende sein, allerdings kann ich es schon verstehen, wenn da Angst bei den Standbetreibern ist, dass wegen der parallelen Terminbelegung weniger Umsatz gemacht werden könnte", sagte ein Hückeswagener, der sich an der Hütte des Schützenvereins an einer Currywurst und einem Glas weißen Glühweins gütlich tat.

 Hückeswagen zur "blauen Stunde": Da wirkt der "Hüttenzauber" noch beeindruckender auf den Besucher.

Hückeswagen zur "blauen Stunde": Da wirkt der "Hüttenzauber" noch beeindruckender auf den Besucher.

Foto: Jürgen Moll

Und auch das ist ein schönes Merkmal des Hückeswagener "Hüttenzaubers": Die Hütten werden vor allem von Vereinen und Institutionen aus der Schloss-Stadt betrieben. So waren neben den Schützen auch der Imkerverein, das Kinder- und Jugendsozialwerk Gotteshütte, das Berufskolleg Hückeswagen und das Tierheim vertreten. Neben Information über die jeweiligen Vereine gab es an den Hütten natürlich hauptsächlich Glühwein, Weihnachtsbier und diverse kulinarische Schmankerl. Auch verschiedene Gastronomen waren vor Ort und präsentierten den Besuchern ausgesuchte Leckereien. Die weihnachtliche Stimmung ergänzten die in dezenter Lautstärke erklingenden Weihnachtsschlager aus den Lautsprechern an den Häusern der Fußgängerzone, etwa "We wish you a merry Christmas" oder "Rudolph the red-nosed Reindeer", bei denen man sich automatisch beim Mitsummen ertappte.

Weihnachtsmärkte sind ja traditionell auch Ort und Gelegenheit, um sich mit den ersten Weihnachtsgeschenken für die Liebsten einzudecken. Auch beim "Hüttenzauber" hatten die Besucher dazu ausreichend Auswahl und Gelegenheit: An zahlreichen Ständen wurden nicht nur Dekorationsartikel für ein weihnachtliches Zuhause angeboten, sondern auch wunderschön herausgearbeitete Holzschmuckstücke, Schalen oder Weihnachtssterne. "Das ist auch sehr schön hier in Hückeswagen, dass beim 'Hüttenzauber' so gut wie kein kommerzieller Ramsch angeboten wird", sagte eine junge Frau, die bereits zum dritten Mal eigens aus Remscheid zum "Hüttenzauber" in die Schloss-Stadt gekommen war.

Wer eine Pause vom Glühwein brauchte, konnte sich am ganzen Wochenende auch im Einzelhandel umsehen - denn neben dem regulären Samstag waren die Geschäfte auch am Sonntag geöffnet. Ein Angebot, das ganz offensichtlich viele Besucher des "Hüttenzaubers" gerne nutzten. Allenthalben mischten sich unter die Glühweinbecher und Currywurstschalen mehr oder weniger volle Einkaufstüten. Auch der verkaufsoffene Sonntag gehört zum Hückeswagener "Hüttenzauber" eben dazu.

Und auch eine gewisse Spontaneität: Denn plötzlich mischten sich am Samstagnachmittag bekannte Melodien unter die Lieder aus den Boxen und das ständige Plätschern der Unterhaltungen. Ein Mann intonierte auf seinem Saxophon Lieder wie "Jingle Bells" oder "Maria durch ein Dornwald ging". Das ging nicht nur wegen der warmen Klangfarbe des Instruments direkt ans Herz, es passte schlicht und ergreifend in die Stimmung am Wochenende. Und da auch der Sonntag zumindest trocken blieb, wenngleich er ähnlich grau wie der Samstag war, konnte der diesjährige "Hüttenzauber" als äußerst gelungene Veranstaltung verbucht werden.

(wow)
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