Sozialdemokratie in Hückeswagen Streitbar und immer da für die SPD

Hückeswagen · Bei der Hauptversammlung ehrte die Hückeswagener SPD jetzt auch ihre Jubilare - darunter Jürgen Quass und Rolf Fischer. Politische Persönlichkeiten wie Willy Brandt und Helmut Schmidt brachten beide zur SPD.

 Jürgen Quass

Jürgen Quass

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Er hat nie ein Blatt vor den Mund genommen und galt als streitbar: Jürgen Quass. Ein kritischer Geist, manchmal unbequem, wenn‘s aus seiner Sicht der Sache diente, ist der langjährige Fraktionschef der SPD im Rat der Stadt auch im politischen Ruhestand geblieben. Das ließ er jetzt bei der Hauptversammlung der Ortspartei noch einmal durchblitzen, als die SPD ihre Jubilare ehrte. Jürgen Quass ist einer von ihnen. Vor 50 Jahren, 1972, war er in die Partei eingetreten.

„Altersmilde“ geworden ist der Kommunalpolitiker mit Leib und Seele jedenfalls nicht, wie sich zeigte, als er die Vergangenheit kurz Revue passieren ließ: „Als ich zur SPD kam, stand die Sozialdemokratie für soziale Gerechtigkeit . Da setze ich heute ein Fragezeichen hinter“, sagte Jürgen Quass. Politische Persönlichkeiten wie Willy Brandt und Helmut Schmidt hätten ihn zu diesem Schritt bewegt – „und hier in Hückeswagen Helmut Ptock, der später Bürgermeister wurde“. In den 1970er Jahren waren die Zeiten für die SPD rosiger als sie es heute sind, erinnerte Quass sich: „Wir hatten über 120 Mitglieder, fast doppelt so viele wie heute, darunter 42 Jusos. Damals haben wir Jungen so lange über lokalpolitische Themen diskutiert, bis die Älteren müde waren und dann unsere Vorstellungen durchgesetzt.“

 Rolf Fischer

Rolf Fischer

Foto: SPD

Zwei Jahre nach seinem Eintritt wurde der engagierte Jungsozialist in den Parteivorstand gewählt. Darin blieb er bis 2017. Fast genauso lange wie im Vorstand, nämlich 42 Jahre lang, saß Jürgen Quass für die SPD im Rat, davon 18 Jahre als Fraktionschef. Er arbeitete in vielen Fachausschüssen mit, außerdem in Gremien wie dem Aufsichtsrat der BEW und dem Sparkassen-Verwaltungsrat. 2017 verabschiedete er sich aus der Politik, getreu seinem Motto: „Wenn es am schönsten ist, sollte man gehen – nicht erst, wenn alle anderen es schöner fänden, wenn man ginge.“

Ähnlich wird Rolf Fischer gedacht haben, als er 2020 aus der aktiven Kommunalpolitik ausstieg. Er wurde am Mittwoch für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Als Fischer 1982 in die SPD eintrat, war es neben großen Politikern wie Brandt und Schmidt vor allem der eigene Vater, der ihm die Sozialdemokratie näher gebracht hatte, denn schon Werner Fischer vertrat die SPD lange im Rat der Stadt Hückeswagen. Wie der Vater, so der Sohn: 2002 rückte Rolf Fischer für Sibylle Rautenbach nach in den Rat, dem er dann bis 2020 angehörte. Außerdem arbeitete er mehr als 20 Jahre lang im Fachausschuss für den Abwasser-Betrieb mit.

Beiden Jubilaren überreichten der Vorsitzende Detlef Schulz und seine Stellvertreterin Regine Gembler am Mittwochabend Urkunden und Ehrennadeln sowie ein Weinpräsent. Die weiteren Jubilare der SPD, die nicht zur Versammlung kommen konnten, sind: Gerd Müller (40 Jahre), Ellen und Kurt Selbach, Werner Breidenbach und Winfried Boldt (alle 50 Jahre in der SPD).

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