Schulstart in Hückeswagen Fast wieder ein Stück Normalität an Schulen

Hückeswagen · Wie bereiten sich die sechs Hückeswagener Schulen auf den Beginn des neuen Schuljahrs vor, das am kommenden Mittwoch, 12. August, beginnt? Unsere Redaktion hat sich einmal umgehört.

 So leer wird es an der Hauptschule nicht mehr sein. Denn erstmals seit Monaten werden wieder alle Schüler zeitgleich in ihren Klassen unterrichtet.

So leer wird es an der Hauptschule nicht mehr sein. Denn erstmals seit Monaten werden wieder alle Schüler zeitgleich in ihren Klassen unterrichtet.

Foto: Stephan Büllesbach

In fünf Tagen beginnt für die meisten Hückeswagener Schüler der Unterricht, die i-Dötzchen haben noch einen Tag länger Urlaub. Während an den beiden Grundschulen beinahe wieder Normalität herrscht, da in den zwei Wochen vor Ferienbeginn Präsenzunterricht für alle Jungen und Mädchen vorgesehen war, muss die an den weiterführenden Schulen erst noch zurückkehren.

Löwen-Grundschule In der Mail vom Ministerium mit den Hinweisen und Anweisungen für den Schulstart sei vieles, was schon vor den Sommerferien umgesetzt worden sei, berichtet Schulleiterin Claudia Sträter. Schon damals habe Maskenpflicht im Gebäude und auf dem Schulhof gegolten und wurden die Klassen auf dem Schulhof getrennt. „Dass wir diesen Betrieb schon in den letzten beiden Wochen des vorigen Schuljahrs hatten, ist jetzt ein Vorteil. Auch für die Kinder“, betont sie. Geschaut werden müsse nun, wie der Sportunterricht vonstattengehen könne. „Den müssen wir zumindest bis zu den Herbstferien draußen anbieten“, erläutert sie. Wahrscheinlich findet der hauptsächlich auf dem Schulgelände oder in der näheren Umgebung statt. Auf den Schwimmunterricht wird vorerst verzichtet. Und beim Erstellen des Stundenplans wird darauf geachtet, dass die Klassen in ihrem jeweiligen Verbund zusammenbleiben und keine jahrgangsübergreifende Kurse stattfinden.

 An den weiterführenden Schulen müssen die Schüler auch im Unterricht eine Maske tragen.

An den weiterführenden Schulen müssen die Schüler auch im Unterricht eine Maske tragen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Grundschule Wiehagen Auch an der Blumenstraße ändert sich nicht viel dank des „Testlaufs vor den Ferien“, wie Claudia Paradies es formuliert. Die Schulleiterin freut sich, wie ihre Kolleginnen, dass es jetzt wieder losgeht. Auch wenn sie einschränkt: „Ein bisschen verunsichert sind wir natürlich schon, weil niemand weiß, was noch kommt.“ Einige Fächer, die vor den Sommerferien nicht mehr angeboten werden konnten wie Englisch, werden nun wieder in den Stundenplan mit aufgenommen.

Für den Sport soll es auf den Sportplatz Schnabelsmühle gehen, oder das Schulgelände mit dem kleinen Kunstrasenplatz wird genutzt. Ob der Schwimmunterricht aufgenommen werden kann, weiß Claudia Paradies noch nicht: „Ich warte da noch auf eine Antwort des Schulamtes des Kreises.“ Ansonsten sei die Situation aktuell beinahe wieder normal. Schon vor den Sommerferien hätten die Kinder im Schulgebäude und auf dem Schulhof Masken getragen, jetzt sei es Pflicht. Es müsse sich also niemand umgewöhnen. „Zum Glück können die Grundschüler ihre Masken in den Klassen an ihren Plätzen ablegen“, sagt Claudia Paradies mit Verweis auf die weiterführenden Schulen, wo das nicht erlaubt ist.

Realschule „Unterm Strich experimentieren wir jetzt und gucken, was passiert“: Der kommissarische Schulleiter Thorsten Schmalt hat ein mulmiges Gefühl, wenn er daran denkt, dass ab Mittwoch etwas mehr als 400 Jungen und Mädchen wieder an der Realschule unterrichtet werden. „Denn ein Abstand kann definitiv nicht eingehalten werden“, sagt er mit Verweis auf die Klassen, in denen bis zu 30 Kinder plus Lehrer sitzen werden. Und wenn dann auch noch die Temperaturen so heiß bleiben, wie aktuell, „müssen wir uns was überlegen“. Schmalt denkt darüber nach, einzelnen Klassen in der dritten Stunde für zehn Minuten eine zusätzliche Pause zu gestatten, in der die Schüler dann auf dem Schulhof die Masken kurz absetzen dürfen. Sorge bereitet ihm, ob nicht doch Schüler das Virus aus dem Urlaub mitgebracht haben und nun „auf gut Glück oder Unwissenheit“ in den Unterricht kommen. „Ich hoffe, dass wir verschont bleiben“, betont Schmalt.

Montanusschule An der Hauptschule werden am Mittwoch alle zirka 190 Schüler wieder im Unterricht erwartet. Sie dürfen dann auch in den Klassenräumen die Masken nicht absetzen. „Das haben wir auch unseren Schülern gegenüber kommuniziert“, sagt Karlheinz Rennau vom Schulleitungsteam. Nicht nur auf der Internetseite, sondern auch über die Kommunikationsapp Sdui, die von der Stadt allen Schulen zur Verfügung gestellt worden sei. „Über die können wir auch mit den Eltern kommunizieren und darüber ist Unterricht auf Distanz möglich“, berichtet Rennau. Ob am Mittwoch alle Lehrer am Start sein werden, zeigt sich am Dienstag, wenn bei zwei Pädagogen die letzten Arzttermine anstehen. Vor den Sommerferien waren einige Kollegen ausgefallen, weil sie der Risikogruppe angehören.

Förderschule Nordkreis (EKS) An der Erich-Kästner-Schule wurden bereits zu Beginn der Sommerferien die Stundenpläne nach Regelunterricht erstellt. „Einzig den Sport- und den Wahlpflichtunterricht, die sonst klassenübergreifend erteilt werden, haben wir klassenbezogen geplant“, berichtet Schulleiterin Cordula Schneider. Sie geht davon aus, mit allen Schülern starten zu können. Wegen der besonderen Situation wird es an der Förderschule auch weiterhin versetzte Pausenzeiten und verschiedene (für Klassen vorbestimmte) Ein- und Ausgänge geben. „Von Einschulungsfeiern im üblichen Rahmen haben wir aber Abstand genommen“, sagt sie. Stattdessen gebe es kleine Feierlichkeiten für die jeweiligen Eingangsklassen.

Berufskolleg „Wir sind mit unserem digitalen Lernmanagementsystem darauf vorbereitet, sowohl im Klassenraum als auch digital nahtlos unterrichten zu können“, versichert Schulleiter Gunar Mühlenstedt. Diese Plattform bilde alle Unterrichtsinhalte digital ab, was im Frühjahr dazu geführt habe, dass es am Berufskolleg während des Homeschoolings keinen Unterrichtsausfall gab. Die bevorstehende Rückkehr des Präsenzunterrichts sollte kein Problem darstellen: „Als eher kleines Berufskolleg mit 125 Schülern und Klassen von durchschnittlich 17 Schülerinnen und Schülern, die jeweils zumeist zwei Tage in der Woche hier vor Ort sind, sind wir in der Situation, dass wir Abstand- und Hygieneregeln ohne größere Hindernisse umsetzen können“, betont der Schulleiter.

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