Hückeswagen Schützen investieren in die Zukunft

Hückeswagen · Im Schießstand des Hückeswagener Schützenvereins musste Anfang des Jahres eine neue Lüftungsanlage eingebaut werden. Beim Tag der Offenen Tür am Samstag konnten Interessierte sie sich ansehen und das Sportschießen ausprobieren.

 Beim Tag der offenen Tür des Schützenvereins konnten die Besucher die Schieß- und die neue Lüftungsanlage testen. Hier probiert sich Sven Friedchen aus Wermelskirchen unter den Augen von vereinsmitglied Jochen Böhlefeld am Lasergewehr.

Beim Tag der offenen Tür des Schützenvereins konnten die Besucher die Schieß- und die neue Lüftungsanlage testen. Hier probiert sich Sven Friedchen aus Wermelskirchen unter den Augen von vereinsmitglied Jochen Böhlefeld am Lasergewehr.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Seit dem Frühjahr ist sie bereits wieder in Aktion, offiziell vorgestellt wurde sie am Samstag beim Tag der Offenen Tür: die neu renovierte Kleinkaliberanlage des Schützenvereins. „Wir wollten unsere Anlage zeigen, da wir nach der Renovierung im Frühjahr und der anschließenden Kontrolle durch die Kreispolizeibehörde die Genehmigung für den Betrieb in den kommenden vier Jahren bekommen haben“, erläuterte Schützenchef Stefan Lorse. „Wir sind jetzt erst einmal wieder auf der sicheren Seite und dürfen den Sportbetrieb aufrecht erhalten.“ Im März hatten die Schützen in einer großen Gemeinschaftsaktion und mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion der Raiffeisenbank sowie zusätzlicher Eigenmittel nicht nur die neue Lüftungsanlage eingebaut, sondern auch gleich noch den Kugelfang umgebaut.

Der Zustand der Lüftungsanlage war zuvor von der Kreispolizeibehörde bei der routinemäßigen Überprüfung bemängelt worden. So entstehen beim Schießen mit den Kleinkaliberwaffen Schmauchspuren, in denen auch Bleipartikel enthalten sind. „Die darf man nicht einatmen, da sie gesundheitsgefährdend sind. Deswegen mussten wir eine Lüftungsanlage einbauen“, berichtete Lorse. Durch das Crowdfunding habe der Schützenverein 7000 Euro von den insgesamt 30.000 Euro zusammenbekommen, die die Renovierung und der Umbau gekostet hätten. Lorse: „Es ist eine tolle Sache, die ich nur jedem Verein empfehlen kann. Wir konnten so den Umbau in bar und aus eigenen Mitteln bezahlen. Das ist sehr angenehm.“

Zumal die Schützen noch immer einen anderen Kredit abzahlen, den sie vor vier Jahren für die Sanierung der 50-Meter-Kleinkaliberanlage aufnehmen mussten. „Die Anlage wurde 2002 im Rahmen der benachbarten Neubausiedlung überdacht. Damals wurde aber wohl nicht richtig isoliert, so dass wir Feuchtigkeit im Inneren hatten, die uns das Gebäude über kurz oder lang hätte marode werden lassen“, sagte der Schützenchef. Nun seien aber alle Probleme beseitigt, und die Schützen könnten erst einmal beruhigt in die Zukunft blicken. „Zumindest bis zur nächsten Überprüfung. Wenn dann neue Gesetzesänderungen kommen, müssen wir natürlich reagieren. Der neue Kugelfang ist aber eine Verbesserung, die man im Alltag merkt“, betonte Lorse.

Früher habe es kaum Änderungen an den Auflagen gegeben, durch Amokläufe wie den von Winnenden im Jahr 2009 seien die Waffengesetze aber verschärft worden. Dennoch habe man in der Schloss-Stadt davon relativ wenig mitbekommen. Aus der Öffentlichkeit sei weder damals noch später, etwa nach den Anschlägen in München 2016 oder im Oktober in Halle, etwas an die Schützen herangetragen worden. „Davon haben wir nichts gemerkt, uns hat keiner darauf angesprochen“, sagte Lorse.

Zufrieden ist er auch über die recht gut aufgestellte Jugendschützen-Abteilung. „Der Nachwuchs wächst zwar nicht von alleine nach, aber wir haben mit der Familie Bosse seit gut einem Jahr eine sehr aktive Jugendbetreuung, die etwa auch bei der Spielparty oder im Kinderdorf präsent ist“, berichtet der Schützenchef.

Beim Tag der Offenen Tür konnten sich nun die Besucher nicht nur die neue Kleinkaliberanlage genau erläutern lassen. Es gab auch Schießvorführungen mit Jung- und Seniorenschützen im Klein- und Großkaliberbereich. „Der heutige Tag der Offenen Tür ist außerdem ein Dankeschön an all jene, die uns unterstützt haben“, betonte Lorse.

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